Review:

Storm

(Fist)

FIST gehörten zu den kultigen, wenn auch unterbewerteten Recken der NWOBHM. Nachdem man sich 1994 aufgelöst hatte, war es bis zur Reunion im Jahre 2001 still um die Truppe aus dem Nordosten der Insel. Nun, über zehn Jahre nach dem Split, melden sich die nicht mehr ganz so jungen Keith Satchfield, Harry Hill (beides Gründungsmitglieder), Martin Metcalf und Peter Toole mit ihrem Comebackalbum "Storm" zurück, nachdem man einigen Fans bereits auf dem letztjährigen "Headbangers Open Air" eine Kostprobe der noch immer vorhandenen Livequalitäten bieten konnte. Das neue Album hingegen ist reichlich gewöhnungsbedürftig ausgefallen, da der typische NWOBHM - Sound fast schon gruselig verfremdet wurde. Keine Ahnung, was bei der Produktion schief gelaufen ist, aber gerade die Gitarren klingen stark verzerrt und erinnern stellenweise an Rock’n’Rolfs Soundeskapaden auf seinen letzten Alben. Hat man sich aber erstmal daran gewöhnt, fangen Stücke wie "Fe Fi Fo Fum" (mit orientalisch anmutendem, ebenfalls merkwürdigem Gesang), "Guardian Angel", "Acid Rock", der überlange Titelsong oder das schleppende "Try A Little Love On Me" sogar an, auf ihre ureigene Weise Spaß zu machen, obwohl klar ist, dass das maximal Mögliche dieser Reunion damit längst nicht erreicht wurde. Besonders cool ist die (klanglich leider genauso mäßige) Aufbereitung der alten FIST - Klassiker "Brain Damage", "Never Get Me Up (In One Of Those)" und dem Super - Hit "Name, Rank & Serial Number" (klasse!). Alte Fans der Band werden mit "Storm" garantiert Probleme haben und Soundfetischisten sollten lieber gleich davon fernbleiben. Eine sehr zweifelhafte Angelegenheit!

Storm


Cover - Storm Band:

Fist


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 48:34 (CD)
Label: Demolition Records
Vertrieb: Rough Trade