Review:

Where Humanity Ends

(Fierce Cult)

Direkt aus Madrid ist auf meinem Schreibtisch eine deftige Ladung Death-Thrash gelandet, die es leider nicht wirklich in sich hat. FIERCE CULT machen auf ihrem dritten Album zwar keine Gefangenen und treten das Gaspedal ordentlich durch, aber ein Jahrhundertalbum ist „Where Humanity Ends“ leider nicht geworden. Am besten gefallen mir die Jungs, wenn sie sich ein wenig an alten DEATH-Riffs orientieren und nicht ihr Seelenheil in der Moderne suchen. Dies verwässert manchmal den Sound und nimmt der Band die Eigenständigkeit. Frontmann Koko macht das, was er am besten kann – er kotzt sich von Song zu Song, bleibt aber leider oft in der Stimmlage limitiert. Hier ist definitiv noch Luft nach oben.

Ein Song wie „One Shot, One Death“ treibt ordentlich und zeigt auch das technische Potenzial der Spanier – leider wird dies nicht bei allen Songs ausgespielt und somit leiden manche Songs an moderner Einfallslosigkeit. Aber auch bei „One Shot, One Death“ bleibt man im Mittelpart zu oft auf einem E hängen. Das macht zwar bestimmt live eine Menge Spaß, aber auf einer Veröffentlichung klingt dies alles nach Einfallslosigkeit, die mit Breakdowns überspielt werden soll.

„Where Humanity Ends“ hat gute Ansätze, aber die Band steht sich manchmal selber im Weg. Spätestens jetzt sollte sich die Band für eine musikalische Ausrichtung entscheiden. Dieser ewige Genremix geht mir gehörig auf den Keks und manövriert das Album leider ins seichte Mittelfeld. Fragt mich in einer Woche jemand nach der Band FIERCE CULT, so werde ich keine Aussage treffen können, da wirklich gar nichts hängenbleibt.

 

Where Humanity Ends


Cover - Where Humanity Ends Band:

Fierce Cult


Genre: Death Metal
Tracks: 12
Länge: 38:54 (CD)
Label: SAOL Records
Vertrieb: SAOL Records