Review:

Knife

(KNIFE)

TIPP

Manchmal liegt unser Magazin ziemlich richtig mit den Bewertungen von Underground-Perlen und hat ein Nase für Combos, die bald den Durchbruch schaffen werden. Ein Beispiel dafür ist die Band KNIFE, die schon mit den zwei Demotapes „Black Leather Hounds“ und „Locked In“ unsere Redaktion begeistern konnte und im Nachgang auch von der restlichen Presse mit Vorschusslorbeeren überhäuft wurde. Es kam, wie es kommen musste – Dying Victims schnappten sich die Heavy-, Black-, Speed Metal-Punks, und nun erwartet den Hörer mit dem selbstbetitelten Longplayer ein Output, der die Metalwelt in Aufruhr versetzen wird. KNIFE zeigen modernen Einflüssen in den 36 Minuten permanent den Stinkefinger und ballern uns eine bewährte Mischung aus VENOM, IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD um die Ohren, dass es nur so eine Freude ist.

KNIFE schaffen den Spagat zwischen Chaos und kontrolliertem Songwriting spielend und hauen mit „White Witch“ und „I Am The Priest“ wahre Metal-Hymen aus den Boxen, die auch nach hunderten Durchläufen nicht an Intensität verlieren dürften. Die Gitarrenarbeit kann auf „Knife“ gnadenlos überzeugen, was besonders im Song „Inside The Electric Church“ auffällt. Hier präsentieren KNIFE, wie grundehrlicher Metal im Jahr 2021 gespielt wird. Besonders die IRON MAIDEN-Einflüsse sind hier nicht von der Hand zu weisen und pushen den Song in ungeahnte Sphären. Aber auch die anderen Musiker müssen sich nicht hinter der Gitarrenarbeit verstecken, und man merkt, dass sich hinter den Pseudonymen gestandene Musiker befinden, die ihre Hausaufgaben längst erledigt haben. Gesangstechnisch konnte sich Sänger Vince Nihil nochmals steigern und giftet seine Botschaften intensiv und brachial durch die 12 Songs. KNIFE schaffen es in fast jedem Song, eine unglaubliche Atmosphäre aufkommen zu lassen, und spätestens bei der Textzeile „Obey the Knife“ in dem Song „K.N.I.F.E.“ wird sich der Hörer selbiges zu Herzen nehmen und dem Messer hörig werden.

Fassen wir es zusammen – KNIFE räumen mit dem Debütalbum komplett ab. Es ist kein Stinker auf der Scheibe zu verzeichnen, der Sound knallt und das Coverartwork ist stimmig. Also keine Kritikpunkte? Doch, sogar ein ganz großer Kritikpunkt: auf „Black Leather Hounds“ huldigten KNIFE mit einer fantastischen Version von „Feel The Knife“ der Metal-Legende EXCITER – diese Coverversion fehlt auf dem Debüt. Eigentlich eine Schande, aber warum sollte man auch einen gecoverten Klassiker auf die eigene Scheibe nehmen, wenn man selber wahre Klassiker schreibt? Fazit: KNIFE werden nicht nur bei uns abräumen und zu den Gewinnern des Jahres 2021 zählen. Viele etablierte Bands werden hier in ihre Schranken verwiesen werden. Wetten?

 

Knife


Cover - Knife Band:

KNIFE


Genre: Heavy Metal
Tracks: 12
Länge: 36:38 (CD)
Label: Dying Victims Productions
Vertrieb: Edel