Review:

Hafenklang

(Endhammer)

Besser als die Hamburger ENDHAMMER startet selten eine Underground-Band: ganze 1300 mal ging ihr Debüt-Demo "Hamburg" über den Ladentisch, ganze 10000 mal (!) wurde es herunter geladen. Danach folgte als Höhepunkt ein Auftritt in Wacken, doch danach war die Band am Ende, denn ganze fünf Besetzungswechsel innerhalb eines Jahres waren zu viel des "Guten", und ein Deal war ebenso nicht in Sicht. Doch mit dem zweiten Demo "Hafenklang" startet der Kutter ENDHAMMER mit stabiler Besetzung zu neuen Ufern. Zwar bekommt man wieder nur wenig Material zu hören (vier Songs im Gegensatz zu drei Songs auf dem ersten Demo), doch das hat es zweifellos in sich. Trotz ihres brachial klingenden deutschen Namens (bevor hier wieder jemand Verdacht schöpft: SO deutsch ist die Band nicht!) sind ENDHAMMER keine RAMMSTEIN-Kopie, sondern klingen verdammt eigenständig. Es wird auf breitwandige Schrammelgitarren, verzerrten Schreigesang und minimalistische Drums gesetzt, so dass ein wenig Erinnerungen an Bands wie PRONG, DEFTONES oder eine deutlich entspanntere, Industrial-lastige Version von DISBELIEF aufkommen. Bei den durchweg starken, aber leider noch nicht hundertprozentig ohrwurmkompatiblen Stücken sticht besonders der sehr melancholische Titelsong heraus, doch insgesamt ist "Hafenklang" eine absolut gelungene und sehr professionell aufgemachte Scheibe, die Appetit auf mehr macht und seit Jahren mal wieder eine deutschsprachige Band (inklusive cooler Texte!) mit eigener Identität und Originalität erkennen lässt.

Hafenklang


Cover - Hafenklang Band:

Endhammer


Genre: Industrial
Tracks: 4
Länge: 15:11 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb