Review:

Sugoi Indeed

(Electric Eel Shock)

Der Herbst geht gut los! Denn: Ein neues Album meiner drei Lieblings-Japaner flattert ins Haus, und das ist immer ein Grund zum Feiern. Und wie immer kann man gespannt darauf sein, was sie dieses Mal wieder aus dem Hut zaubern werden, denn für Überraschungen sind sie immer gut. Erstmals seit ihrem Debüt saßen sie wieder selbst hinter den Reglern, und dementsprechend geht der Sound auch wieder deutlich stärker in Richtung des Erstlings. Alles klingt wieder roher und auch etwas lärmiger als auf den letzten beiden, stellenweise fast schon überproduzierten, Alben. Genauso geht die Musik des Trios wieder in die Richtung des frühen Sounds. Sprich: Hier gibt es punkigen Garage-Rock zu hören, selbstverständlich wieder angereichert mit Anleihen aus klassischem Metal, aber die Einflüsse aus 70s und Stoner-Rock sind so gut wie verschwunden. Insgesamt kann man sagen, dass die Scheibe dem Live-Sound der Japaner wesentlich näher kommt und die Energie ihrer Auftritte besser transportiert als die letzten Releases. Songtechnisch ist die Scheibe aber deutlich weniger vielfältig als die beiden Vorgänger ausgefallen. Dadurch wird sie dann gegen Ende leider auch etwas eintönig. Dass „Sugoi Indeed“ trotzdem zündet, liegt zum einen an der Energie und der Spielfreude, mit der die Jungs zu Werke gehen, zum anderen aber auch daran, dass sie dann doch immer wieder einen Knaller aus dem Hut zaubern, wie z. B. den brachialen Opener „Metal Man“, der einen direkten Angriff auf die Nackenmuskulatur darstellt, das dreckig swingende „Mr. Toad“ mit seinem Speed-Metal-Schlusspart oder den fröhlich punkigen Titeltrack. Mit dem rock ´n rolligen Mitgröler „M.T.B.“ beweist das Trio dann auch noch einmal mehr seinen Sinn für Humor – bzw. Albernheiten: Der Text im Chorus besteht aus vier mal „la-la-la-la-la“, gefolgt von „my mountainbike“. Was an „Sugoi Indeed“ außerdem auffällt, ist, dass so viel auf Japanisch gesungen wird wie noch nie zuvor, was einigen Songs einen leicht exotischen Touch verleiht. Offenbar will man also endlich mal den Heimatmarkt knacken, worauf auch der zur Hälfte japanische Titel des Albums („sugoi“ heißt so viel wie „super“) schließen lässt. Unterm Strich ist aber mehr oder weniger alles beim Alten geblieben, und dazu gibt es wieder jede Menge Nachschub an Material für die Live-Shows. Und wie das so ist bei ELECTRIC EEL SHOCK: Ihre wahre Energie werden die Songs erst dort entfalten.

Sugoi Indeed


Cover - Sugoi Indeed Band:

Electric Eel Shock


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 31:22 (CD)
Label: Rodeostar
Vertrieb: Universal