Hochspringen, rumschreien, einen Ellenbogen in die Rippen bekommen, weiterspringen: So eine Lust, auf einem Konzert GANZ vorne im Pit zu sein hatte ich schon seit Sepultura 1996 nicht mehr. EKTOMORF kommen aus Ungarn und grooven so unglaublich satt, dass es einem die Lehne aus dem Stuhl haut, wenn man sie sich ordentlich zu Hause auf der Stereoanlage anhört. "Destroy" ist ein reiner Wutklumpen, ein Aufruf zur Revolte wie vielleicht "Chaos A.D.": Macht kaputt, was euch kaputt macht, räubert rum und schreit euch die Seele aus dem Leib (aber überlegt euch vorher, wessen Haftpflicht zahlt...). EKTOMORF heben sich von der Masse der zahllosen Krachmacher dadurch ab, dass auch eine ruhige Passage ("You Are My Shelter") eher die Spannung weiter auf- und nicht abbaut, und dass sie ihre Folkeinflüsse nicht irgendwo klauen, sondern ihrem Umfeld entleihen und organisch weiterwachsen lassen - die Brüder Farkas (Gitarre/Geschrei und Bass) haben nicht nur unaussprechlichen Namen, sondern stammen aus einer Roma-Familie und haben damit mal eben jahrhunderte alte europäische Folklore eingewoben.