Review:

Schlangensonne

(EISREGEN)

An den Thüringern EISREGEN scheiden sich seit jeher die Geister. Während ewige Moralapostel und Feingeister angewidert/pseudokritisch abwinken, haben sich Michi Roth und seine Mitstreiter im Laufe der Jahre eine gehörige Fanschar erspielt, die sich von Gothics über Black Metaller bis sogar hin zu Folk-Fans erstreckt. Und obwohl rein musikalisch eher rustikal vorgegangen wird, machen die Kompositionen aufgrund ihrer „Alles-erlaubt-was-gefällt-Mentalität“ einfach Spaß, wie auch wieder auf „Schlangensonne“. Allerdings ist das Album nicht ganz so stark ausgefallen wie seine beiden Vorgänger „Blutbahnen“ und „Knochenkult“, was sich darin äußert, dass einige Songs für EISREGEN-Verhältnisse etwas banal und standardisiert daherkommen. Startet man noch furios mit „N8verzehr“ und dem saugeilen „Blute Aus“ (die Mischung aus Old School-Black Metal und punkiger Rotzigkeit hat einfach Eier!) durch, so zeigen „Auf Ewig Ostfront“ und „Ernte Den Untergang“ eine gewisse kompositorische Orientierungs,- und Ideenlosigkeit, ebenso wie „Tod Senkt Sich Herab“ oder „Das Allerschlimmste“ (handelt wohl von einem Kumpel der Band…), die nicht so wirklich im Ohr kleben bleiben. Mit „Zauberelefant“ (lecker!), der obligatorischen „Ballade“ „Kai Aus Der Kiste“, „Linkshänder“ und dem Titelsong befinden sich zwar auch noch einige Treffer auf „Schlangensonne“, doch als Gesamtpaket kommt das Album nicht ganz so geballt und durchdacht daher wie man es inzwischen von der Band gewohnt ist. Abgesehen von den paar kompositorischen Schwächen sind EISREGEN aber immer noch auf einem sehr guten Weg und haben eine gute Platte vorgelegt, die den Status der Band sicher noch ausbauen wird. Für Fans nach wie vor ein Fest!

Schlangensonne


Cover - Schlangensonne Band:

EISREGEN


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 52:42 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood