Review:

Rostrot

(EISREGEN)

Nach dem etwas schwächeren letzten Werk „Schlangensonne“ melden sich die Thüringer EISREGEN wieder eine ganze Ecke stärker zurück, auch wenn – um das Fazit schon vorwegzunehmen – „Rostrot“ den Fans der Truppe ebenfalls nicht durchgehend Erstliganiveau präsentiert. Oberflächlich fällt auf, dass Michi Roth und Co. inzwischen sowohl textlich als auch musikalisch etwas gemäßigter zur Sache gehen, was die Band aber sogar an Intensität gewinnen lässt. Mit dem sauflotten, aber etwas banalen Opener „Schakal-Ode An Die Streubombe“, dem dahinplätschernden „Ich Sah Den Teufel“, dem textlich doch etwas platten „Kathi Das Kuchenschwein“ (das als eine Art Fortsetzung von „Zauberelefant“ vom Vorgänger durchgehen könnte) und dem ebenfalls recht uninspirierten „Wechselbalg“ hat man die nicht ganz so starken Stücke von „Rostrot“ aber schon abgearbeitet, denn der Rest des Albums macht wie gewohnt Laune. Der als 7“-Single ausgekoppelte, höchst eingängige Ohrwurm „Madenreich“, das arg schwarzmetallische „Blutvater“, das schleppende, sich später steigernde „Fahles Ross“, der verhältnismäßig ruhige, hymnische Titelsong sowie der ohrenscheinlich von den beiden Filmen „Password Swordfish“ und „Killing Zoe“ (Drehbuch: Quentin Tarantino) inspirierte, grandiose Doomer „Bewegliche Ziele“ markieren die Stärken und Höhepunkte des Albums und sind eindeutig in der Mehrzahl, auch wenn der Rest nicht wirklich schlecht daherkommt. Auf „Rostrot“ zeigen EISREGEN sehr subtil, aber wirksam, dass sie auch in klanglich nicht allzu brachialen Gefilden echte Highlights abliefern können und legen hier auch den Schwerpunkt des Albums, das zwar nicht zu den ganz großen Highlights im Bandkatalog zählt, aber eindeutig zu den besseren Werken. Weiter so!

Rostrot


Cover - Rostrot Band:

EISREGEN


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 49:17 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood