Review:

Ultra-Selfish Revolution

(Egoist)

Hinter EGOIST steckt mit Stanislaw Wolonciej nur ein einziger Mann, das Ganze ist also ein Soloprojekt. Erinnerungen an schlechte Black Metal-Projekte werden wach, die es im Dutzend billiger gibt. Aber EGOIST ist anders. Nicht nur, dass Stanislaw weitab vom Black Metal unterwegs ist, er umschifft auch alle Klippen, die sich in Soloprojekten so auftun. Den Drumcomputer hat der gelernte Drummer so programmiert, dass das Spiel lebendig und abwechslungsreich klingt, während Stanislaws Stimme viel Potential und Facettenreichtum offenbart – hier ist kein sozial inkompetenter Metal-Nerd am Start, sondern ein versierter Musiker, der sich in neun Songs austobt und sich dabei um Genres keine Sorgen macht. Progressiver Metal im positiven Sinne wird von der Ein-Mann-Combo geboten, basierend auf modernem technischem Metal Marke MESHUGGAH und STRAPPING YOUNG LAD (gerade im Riffing) und erweitert um Industrial. Dazu kommen immer wieder ruhige und auch jazzige Parts, die von Stanislaw nahtlos in den Gesamtsound eingebaut werden. So werden die 42 Minuten zu einer sehr interessanten, hochkomplexen Tour, bei der keine Langeweile aufkommt und der Hut vor dem Mann gezogen werden muss, sowohl was handwerkliches als auch kompositorisches Niveau angeht.

Ultra-Selfish Revolution


Cover - Ultra-Selfish Revolution Band:

Egoist


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 42:20 (CD)
Label: Selfmadegod Records
Vertrieb: Selfmadegod Records