Review:

Atrophy

(Downfall Of Gaia)

DOWNFALL OF GAIA machen auf "Atrophy" Ernst und schmeißen alle Crust-, Punk- und Sludgeeinflüsse endgültig über Bord, so dass nur noch der pure Black Metal übrig bleibt. "Aeon Unveils The Throne Of Decay" hatte das bereits angedeutet. Wie weit Neu-Gitarrist Marco Mazzola da Einfluss hatte, bleibt unklar, aber er liefert gemeinsam mit Bandkopf Dominik eine feine wie gnadenlose Gitarrenarbeit ab ("Woe"). Dazu gesellt sich mit Drummer Michael Kadnar ein vielseitiger Musiker, der etwaige Soundlöcher locker stopft und dem DOWNFALL OF GAIA-Black Metal Vielseitigkeit verleiht. So findet sich das deutsch-amerikanische Kollektiv bei modernen Schwarzwurzelkapellen Marke DEAFHEAVEN wieder, dürfte aber auch für die Trve-Fraktion interessant sein, immerhin haut "Ephemerol" alles kaputt. Kriegen auch norwegische Waldtrolle nicht besser hin. "Atrophy" ist ein unfassbar heftiger Brocken Musik, dessen Produktion druckvoll wie sphärisch zugleich ist. Zwischen dem Gewitter und der Wut finden sich immer wieder melodische Spielereien ("Woe"), durch die DOWNFALL OF GAIA an ALCEST erinnern und ihren Sound so um eine interessante Facette erweitern. Angesichts der Vielschichtigkeit ist die Spielzeit von 40 Minuten schade; angesichts der verdichteten Aggression genau richtig. DOWNFALL OF GAIA machen auf "Atrophy" keine Gefangenen und zeigen sich als gnadenlos effektive Black Metal-Band, die dem Genre interessante Impulse gibt. Wer nach dem Vorgänger skeptisch über die weitere Entwicklung der Combo war, sollte gewarnt sein: eine Rückkehr zu den crustigen Wurzeln von "Epos" oder dem fantastischen "Suffocating In The Swarm Of Cranes" wird es wohl nicht mehr geben. (lh)

 

 

Atrophy


Cover - Atrophy Band:

Downfall Of Gaia


Genre: Black Metal
Tracks: 5
Länge: 40:39 (LP)
Label: Metal Blade Records
Vertrieb: Sony Music