Das letzte Album „Red Box“ hat nun bereits vier Jahre auf dem Buckel, dazwischen hat man in 2012 die „1000th Show Live“ standesgemäß zelebriert. Nun also „Everlove“ – DIE HAPPY achtes Studioalbum. Und wiederum eines, auf das sich alle Fans der Ulmer freuen dürfen. In der ihnen typischen eigenen Art schaffen DIE HAPPY, und natürlich Sängerin Marta, wieder einmal gekonnt den Spagat zwischen melodischen Radio-Rock und einer latent vorhandenen Pop-Attitüde - und die stört nicht mal ansatzweise, sondern ist mittlerweile zum Markenzeichen der Band geworden. Wie auch der variable, starke Gesang von Marta Jandova. Das Marta in 2013 ihr erstes Kind zur Welt brachte und was das für die Sängerin bedeutet wird sehr emotional im Opener „Miracle Rising“ (vor der Geburt) und bei „I Could Die Happy“ (nach der Geburt) beschrieben. Ansonsten drängt sich der sowieso prägende Gesang der gebürtigen Tschechin voller Stolz noch stärker wie früher nach vorn. „Everlove“ ist Radio-Rock par excellence – DIE HAPPY erfinden sich dabei zwar nicht neu – es ist eher eine (wenn auch ruhige) Rolle rückwärts. Denn man hat im Vergleich zum Vorgänger das Tempo wieder etwas heraus genommen (wie bei der überraschend guten Klavierballade „Hang On“ oder dem nachdenklichen „Time Is A Healer“). Der im Mittelteil mehrstimmige Titeltrack „Everlove“ (sozusagen eine Bandhymne) sowie das etwas rockigere „Hypnotized“ und das härtere „Unlimited Love“ (setzt sich schnell im Ohr fest) sind weitere gelungene Kompositionen. Nach hinten raus weist das Album leider leichte Längen auf. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen. Anyway - es heißt ja, dass eine Band die ihr Ding durchzieht, ehrlich und glaubwürdig bleibt sowie hart tourt den Erfolg erntet. Viele erfolgreiche deutsche Bands der 2000er-Jahre haben diesen Weg verlassen, Besetzungswechsel oder zwischenzeitliche Pause inklusive. DIE HAPPY ziehen auch 2014 ihr Ding immer noch durch – charttauglicher Radio-Rock mit Hitperspektiven in erwarteter Manier.