Review:

Moritat

(Der Rote Milan)

Bereits mit ihrem selbst produzierten (und inzwischen auch ausverkauften) 2016er Debütalbum "Aus Der Asche" konnte die Truppe aus Trier einigen Staub im Underground aufwirbeln. Nun liegt mit "Moritat" das Nachfolgewerk vor, und dieses Mal geht es inhaltlich um Geschichtsträchtiges aus deutschen Landen: lokale Geschichten aus dem Hunsrück und dem Hochwald zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges werden verarbeitet, dazu gesellt sich die historische Figur des "Schinderhannes". Wer jetzt musikalisches Kasperletheater mit Schunkelgarantie erwartet, könnte falscher nicht liegen, denn DER ROTE MILAN spielen waschechten Black Metal, der gerne allein schon aufgrund der deutschen Texte (die tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig und nicht immer treffsicher und klischeefrei ausgefallen sind) mit DER WEG EINER FREIHEIT oder AGRYPNIE verglichen wird, jedoch trotz mitunter ausladender Kompositionen deutlich basischer daherkommt und avantgardistischen Ballast - sieht man von diversen ruhigeren Passagen ab - gar nicht erst aufkommen lässt. Als Anspieltipps kann man die (flotte) Midtempo-Granate "Der Letzte Galgen" sowie den mächtigen, abschließenden Titelsong nennen, die zwar noch Luft nach oben aufweisen, aber eine Band mit sehr großem Potential offenbaren, die hier sicher in Zukunft noch einen draufsetzen wird.

Erhältlich ist "Moritat" als schmucke DIN-A5-Digipak-CD sowie auf rotem Vinyl!

 

 

Moritat


Cover - Moritat Band:

Der Rote Milan


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 40:53 (CD)
Label: Unholy Conspiracy Deathwork
Vertrieb: Unholy Conspiracy Deathwork