Review:

Aus der Asche

(Der Rote Milan)

Mit "Aus der Asche" legen die aus I bis VI bestehenden DER ROTE MILAN ihr Debütwerk vor. Was es mit Mitglied VI auf sich hat, dessen Jobbeschreibung "Geist" ist, bleibt dabei offen. Falls das Mitglied ein Auge auf die Atmosphäre legen sollte, hat es einen guten Job gemacht: "Aus der Asche" versprüht so viel Kälte und Garstigkeit wie kaum ein anderes Black Metal-Album der heimischen Konkurrenz in diesem Jahr. Immer wieder klingen DER ROTE MILAN wie eine bösartigere Version von DER WEG EINER FREIHEIT, ohne die "Stellar"'sche Wucht beim Songwriting erreicht zu haben. DER ROTE MILAN sind aber auf einem guten Weg dahin, hat ihr Debütwerk doch Hand und Fuß und lädt zum mehrmaligen Hören. Die Band versteht es, atmosphärisch dichte Songs zu schreiben und die inhaltlich spannend zu halten. "Aus der Asche" orientiert sich an der dezent punkig angehauchten Frühzeit des Black Metals, erweitert den mit folkigen Einflüssen und packt noch eine große Schippe Technik drauf. Songs wie das fiese "Das Ende des Tempels" zeigen das Potential, das in der Band schlummert. In diesem Falle überzeugt besonders der Gesang, während in anderen Songs der Fokus auf der knackigen Gitarrenarbeit liegt ("Seelenasche"). Ingesamt bewegt sich das Album auf hohem Niveau und schafft es bei aller Homogenität, die Ausdifferenzierung des DER ROTE MILAN-Black Metals innerhalb der einzelnen Songs nicht zu vergessen. So wird "Aus der Asche" ein fesselndes Black Metal-Album, das in gut 40 Minuten kaum eine Sekunde Leerlauf hat und atmosphärisch packend ist. Eine feine Debütscheibe, mit der DER ROTE MILAN hoffentlich im überlaufenen Black Metal auf sich aufmerksam machen werden. 

Aus der Asche


Cover - Aus der Asche Band:

Der Rote Milan


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 39:1 (CD)
Label: Unholy Conspiracy Deathwork
Vertrieb: Unholy Conspiracy Deathwork