Review:

Lock And Key

(Cruel Hand)

TIPP
CRUEL HAND hatten mit „Prying Eyes“ einen Einstand nach Maß hingelegt, der besser nicht hätte sein können. „Lock And Key“, das in drei verschiedenen LP-Ausgaben daherkommt (vorliegend die schicke grüne) führt den Groove-orientierten Hardcore des Debüts weiter, allerdings mit viel stärkerer Metal-Kante. METALLICA und ANTHRAX sind den Portland-Boys anno 2010 näher als jede Hardcore-Konsens-Band, auch wenn die New Yorker Schule immer noch gegrüßt wird. Zudem fällt auf, dass sich jeder Musiker weiterentwickelt hat, gerade das Drumming ist facettenreicher geworden (wobei zu betonen ist, dass hier der ehemalige Gitarrist die Kessel drischt). Aber die größte Entwicklung hat Shouter Chris durchgemacht, dessen Texte intelligenter und viel besser auf die Musik abgestimmt sind, als noch auf „Prying Eyes“ – da hat jemand viel Hirnschmalz investiert! „Day Or Darkness“ beweist, fordert ihr zudem mit ungewohnten Gesangspassagen und hat im Gitarrenbereich sehr starke Metal-Anteile, Solo inklusive. Insgesamt ist „Lock And Key“ aggressiver, metallischer, ohne den Groove zu vernachlässigen, so dass die Scheibe weiterhin zum kollektiven Austicken einlädt, ja förmlich dazu auffordert. CRUEL HAND haben sich mit ihrem zweiten Album eindrucksvoll weiterentwickelt, technisch wie musikalisch, ohne die Brücken hinter sich abzubrennen, was „Lock And Key“ für Hardcore-Kids und Metalheads gleichermaßen interessant macht. Sauber!

Lock And Key


Cover - Lock And Key Band:

Cruel Hand


Genre: Hardcore
Tracks: 10
Länge: 21:5 (LP)
Label: Bridge9 Records
Vertrieb: Soulfood Music