Review:

Antagonist

(Cripper)

Mit ihren letzten beiden Werken „Freak Inside“ und „Devil Reveals“ hat die Hannoveraner Formation schon gute Vorarbeit geleistet, jedoch bleibt der erwartete Sprung nach vorne mit „Antagonist“ aus. Noch immer spielt das Gitarrenduo Christian Bröhenhorst und Jonathan Stenger sehr gelungene, treffsichere Thrash-Riffs und hochklassige Soli, noch immer zieht Frontdame Britta Görtz ihre zwar monotone, aber auch eindrucksvolle Kotzschreigrunznummer durch; CRIPPER fahren immer noch überzeugend im stilistischen Fahrwasser von ARCH ENEMY oder HOLY MOSES. Aber, und daran krankt leider auch „Antagonist“, gelingt es dem Quintett hier ebenfalls nicht, sich entsprechend freizuschwimmen und eine wirklich eigene Duftmarke zu setzen, vor allem in Sachen Songwriting. Die Band standardisiert gesetzte Wegmarken, bleibt immer im Windschatten und punktet eben nicht genau da, wo die großen Bands schwächeln, nämlich bei der Kreativität. Gerade wenn Combos wie die oben erwähnten heute kaum noch etwas mitzuteilen haben (und das geht schon seit einigen Jahren so…) und müde Kost abliefern, ist es an Bands aus der zweiten Reihe wie CRIPPER, den Fans richtig gutes Material aufzutischen, das für Furore sorgt und in die frei gewordene Nische sticht. Und das schaffen Songs wie „Not Dead Yet“, „Animal Of Prey“, „Hegemony“, “Clean”, “Damocles” oder “Cocoon” leider wieder nicht. Das “Ärgerliche” dabei ist, dass hier über das gesamte Album hinweg richtig gute Arbeit geleistet wird, nur bleibt keines der Stücke als prägnante Hymne in Erinnerung, wie schon auf den Vorgängeralben. Ich dachte, dieses Mal könnte es vielleicht mit CRIPPER und „Tipp“ klappen, aber nö…

Antagonist


Cover - Antagonist Band:

Cripper


Genre: Thrash Metal
Tracks: 12
Länge: 46:29 (CD)
Label: Saol
Vertrieb: H'art