Review:

Pray

(Crematory)

Katzen haben dem Volksmund nach neun leben, CREMATORY scheinen den putzigen Vierbeinern nicht nach zu stehen: Seit Jahren wird mit jedem Album eine Anknüpfung an alte Zeiten oder der großen Schritt nach vorn versprochen. „Pray“ reiht sich ein, und nach dem letzten „Klagelieder“-Experiment mit deutschen Texten gibt’s nun wieder englische Brecheisenlyrik. Und CREMATORY machen weiter das was sie schon immer tun: Einfach aufgebaute, knappe Songs, mehr oder weniger eingängig, mehr oder weniger unspektakulär. Felix grunzt, nicht mehr ganz so kraftvoll wie in jungen Tagen und völlig im Schatten des -bisweilen durchaus beachtlichen- cleanen Gesangs ihres Gitarristen Matthias, und beschert uns reihenweise solche ulkige Passagen wie „ ...touch the skies, just like butterflies ...“ (aus „Left The Ground“). Einzig auffällig in ihrer musikalischen Welt ist vielleicht, dass das Keyboard kaum mehr tragende Melodieparts übernimmt – denkt man an ihre Gassenhauer zurück beinahe ein kleiner Bruch. Der Titelsong „Pray“, „Left The Ground“, „When Darkness Falls“ oder „Burning bridges“ sind die in den letzten Jahren typisch gewordenen Standard-CREMATORY Tracks mit recht kräftigen Gitarren und schnell durchschautem Songaufbau bei mehr („When Darkness Falls“) oder weniger („Burning Bridges“) gelungenem Chorus. Die Produktion setzt auf druckvolle Drums („Remember“) und klaren Sound und untermauert den Eindruck, viele einzelne Songs vor sich zu haben denen das große ganze Flair fehlt. Gothic Metal typische Atmosphäre kommt so bei mir nicht auf, Emotionen werden keine geweckt. „Pray“ hat bei den härteren Songs Durchschnitt, bei den ruhigeren Songs aber auch echte Durchhänger am Start – und so ist „Pray“ einmal mehr kein Album das ein nicht-CREMATORY Fan hören muss.

Pray


Cover - Pray Band:

Crematory


Genre: Gothic Metal
Tracks: 10
Länge: 48:19 (CD)
Label: Massacre
Vertrieb: Soulfood Music