Review:

Infinity

(Crematory)

CREMATORY kann man durchaus als eine der (umstrittenen) Konstanten des deutschen Metal bezeichnen. Von „einfallslos pathetisch“ bis „Sperrspitze des Gothic Metal“ reichen dabei die Einschätzungen; wobei es der gar nicht kleinen Fanschar trefflich „wurscht“ ist, was die Konkurrenz und Kritiker vom Stapel lassen. Auch mit ihrem 2010-Werk „Infinity“ werden CREMATORY daran wenig ändern. Einem Tick härter sind sie, die Grundstimmung wirkt dunkel, es ist weiterhin hypermelodisch und riffbetont, die Keyboards füllen die Lücken und machen die Songs orchestral, der Wechselgesang ist angenehm, die Produktion angemessen fett. Neben hitverdächtigem und den üblichen Tracks mit deutschen Lyrics gibt es aber auch wieder recht belanglose Kompositionen, die Grenze zum Kitsch und die einfachen Keys sind gewollte Trademarks. Insoweit nichts neues aus dem CREMATORY-Lager. Dabei heben sich der als Titeltrack fungierende harte Opener „Infinity“, der wunderschöne Midtempo-Song „Sense Of Time“, „Never Look Back“ wie auch „No One Knows“ mit ihrem Industrial-Flair und die mit kritischem, leicht naiven Songtext versehene Schlussnummer „Auf der Flucht“ als Songs hervor. Das recht gelungene DEPECHE MODE-Cover „Black Celebration“ hat Pepp und sollte damit auch auf den einschlägigen Tanzflächen funktionieren. „Infinity“ ist sicher ein gutes CREMATORY-Album geworden. Für die Fans der Band sicher ein Highlight nach den eher nicht so übermäßigen letzten beiden Alben. Aber auch mit „Infinity“ knüpfen CREMATORY nicht an alte Klassiker an.

Infinity


Cover - Infinity Band:

Crematory


Genre: Gothic Metal
Tracks: 10
Länge: 46:41 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood