by Dennis Otto
Ganze fünf Jahre ist es her, dass die Baden-Württemberger mit ihrem in Eigenregie produzierten, letzten Album „Feindtbild“ im heimischen Underground für Furore sorgten und gute bis sehr gute Kritiken einheimsten. Um sich nach einer solch relativ langen Zeit wieder ins Gedächtnis zu rufen, ist ein gelungener Nachfolger sicher keine schlechte Idee, und der ist „Helioskron“, das inzwischen vierte Album der Band, ohne Frage geworden. Der in der Vergangenheit öfter kritisierte, synthetische Drumsound ist verschwunden; die Produktion der Scheibe ist glasklar und kräftig, aber auch angemessen roh belassen. Auch das Songwriting hat sich gegenüber dem Vorgänger nochmals gesteigert, wobei sich die Jungs jedoch – das ist auch der einzige nennenswerte Kritikpunkt an „Helioskron“ – beim Komponieren mittlerweile scheinbar an avantgardistischeren Szene-Vorreitern wie LUNAR AURORA oder NOCTE OBDUCTA orientieren und sich dabei ein wenig verzetteln, beziehungsweise dem hohen Anspruch nicht gewachsen sind. Klammert man diesen Umstand aus, bleiben durchweg starke Songs wie „Apotheose“, der über zehnminütige Monolith „Aurora“ (ich sag´s ja…), der geile Stampfer „Flammenhunger“ oder die ebenfalls überlangen „Mein Labyrinth“ und „Zenit“, die atmosphärisches, leicht progressives, aber noch etwas uncharismatisches Schwarzmetall bieten. Wenn CREATURE noch mehr an ihrem eigenen Stempel arbeiten und auf ihrem nächsten Werk eine erneute Steigerung schaffen, sind sie ein garantierter „Tipp“-Kandidat!
Helioskron
Band:
Creature
Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 52:42 (CD)
Label: Ketzer Records
Vertrieb: Ketzer Records