Review:

Feindtbild

(Creature)

Die Süddeutschen CREATURE, deren beide Demos „Mysteria Germania“ und „Heidenzorn“ unseren Memme seinerzeit nicht so richtig beeindrucken wollten, legen mit „Feindtbild“ ihr aktuelles Werk vor und scheinen im Laufe der Jahre wirklich ein paar Schippen nachgelegt zu haben. Von „ober-abgefucktem“ Sound ist hier nichts mehr zu spüren, im Gegenteil: fast schon steril wirkt die druckvolle Produktion, und echte Underground-Bläckies dürften das Volumen des Albums sogar fast schon als „zu kommerziell“ empfinden. Nach einem bombastischen Intro („Einklang“) geht es gleich in die Vollen, denn CREATURE geben über die weitesten Strecken Vollgas, lediglich unterbrochen von gut platzierten Midtempo-Einschüben. Die Songs sind durchweg stark ausgefallen; als Highlights stechen unter Anderem der Opener „W.I.W“, die von fiesen Schreien unterlegte, geile Hymne „Blasphemia“ sowie das höllisch aggressive „Twilight“ hervor, die die Klasse dieser Band eindrucksvoll unter Beweis stellen. Auf der „Soll-Seite“ stehen die bereits angedeutete, etwas leblose Produktion, die besonders die Drums arg künstlich klingen lässt, und auch das recht hohe, dabei aber sehr monotone Gekreische von Fronter Barth zerrt über die Distanz an den Nerven. Ohne diese beiden kleinen Schönheitsfehler wäre hier ohne Probleme der „Tipp“ drin gewesen, denn CREATURE sind inzwischen auf einem Level angekommen, der sie qualitativ im dichten Windschatten von DARK FORTRESS oder ENDSTILLE platziert. Eine gar höchst interessante Black Metal-Band ist hier herangewachsen…

Feindtbild


Cover - Feindtbild Band:

Creature


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 46:2 (CD)
Label: Eichenthron (Eigenproduktion)
Vertrieb: Eichenthron