Review:

Deadly Bossanova

(Claus Grabke)

CLAUS GRABKE hat viele Talente, in seiner Biografie lassen sich Skateboard-Weltmeister, Modelabel, MTV, Studiobesitzer und Musiker finden. Dass so einer auch mit Mitte 40 noch keine Lust auf einen gewöhnlichen Lebensstil hat, ist nicht weiter überraschend. Unter eigenem Namen macht er schon länger Musik und hat, gemeinsam mit seinem Sohn Fynn am Bass, „Deadly Bossanova“ fertig, auf dem er zehn Songs zum Besten gibt. Der CLAUS GRABKE-Sound des Jahres 2008 lässt sich schwer in Worte fassen, irgendwo im heftigen Rock mit Noise-Einschlag bewegt der sich. „Stranger“ hat sogar einen unterschwelligen Blues-Touch, schwitzt aber gleichzeitig Garage-Punk aus jeder Pore. Und wer den Mann schonmal live gesehen hat, weiß um die Intensität, mit der er und seine Mitstreiter zur Sache gehen. Es ist ihnen gelungen, dieses Feeling auf den Silberling zu bannen, was den Hörer anfangs leicht überfordern kann. Wer sich Zeit nimmt, wird den Charme der Songs entdecken und selbst sperrige, noisige Nummern („Tip Toe Airwaves“) zu schätzen lernen. „Deadly Bossanova“ ist eine Platte, die entdeckt und erobert werden will. Keine leicht zu habende Platte für eine Nacht, sondern eine Scheibe, die Leidenschaft und Ausdauer erfordert, dann aber auch für die Ewigkeit interessant bleibt. Und genau so soll gute Musik doch eigentlich sein.

Deadly Bossanova


Cover - Deadly Bossanova Band:

Claus Grabke


Genre: Alternative
Tracks: 10
Länge: 39:29 (CD)
Label: Noise-O-Lution
Vertrieb: Alive