Review:

Pins And Needles

(Chris Caffery)

Hat er einfach zuviel gewollt, zuviel experimentiert, die Kreativität überfordert. Oder braucht die Scheibe einfach noch ein paar Durchläufe mehr. Ich weis es nicht genau. Fakt ist; das Teil will nicht so schnell an mich ran. Nach einer musikalisch hochwertigen Veröffentlichung in 2004 ("Faces" und der "God Damn War" Bonus-CD) und einem kleinen, nicht minder guten Nachschlag ("W.A.R.P.E.D.", das war dann "God Damn War" X-large) kommt der Savatage-Gitarrist CHRIS CAFFERY nun mit Album Nummer drei um die Ecke. Und immer noch liebt der Mann es rhythmisch heftig, noch immer ist es echt heavy was da aus den Boxen schallt und noch immer sind Analogien zu den ehemaligen Szenenlieblingen von Savatage auszumachen. Aber anstatt dieses Weg konsequent weiter zu gehen, werden auf "Pins And Needles" musikalische Grenzbereiche ausgelotet. CHRIS CAFFERY verarbeitet in seinen Songs Cello, Saxophon, Violine und anderes zu einer Melange, zu deren man nicht leicht Zugang findet. Vielfältig und abwechslungsreich sind die 14 Songs, jazzige Einschübe, Operngesang, aggressive Parts und besinnliche Momente setzen Akzente, und stimmlich ist Mr. CAFFERY sowieso immer noch oben auf. Aber auch sperrig, mühsam und hin und wieder ein wenig Orientierungslos ist das Werk geraten. Der Junge ist musikalisch zweifelsohne Top. Aber auf "Pins And Needles" wird dermaßen viel probiert, dass eher progressive Hartmetaller statt alte Savatage-Fans sich angesprochen fühlen dürften. Ein abschließendes Urteil kann jedweder nur anhand einer eigenen (und intensiven) Hörprobe abgeben. Und so bleibt das Resümee: ein paar Durchläufe mehr bringt tatsächlich was, auch wenn "Pins And Needles" die Vorgänger qualitativ nicht erreicht.

Pins And Needles


Cover - Pins And Needles Band:

Chris Caffery


Genre: Heavy Metal
Tracks: 14
Länge: 57:6 (CD)
Label: Metal Heaven
Vertrieb: Soulfood