Review:

Surrender To No One

(Chastain)

TIPP
9 Jahre sind seit dem letzten CHASTAIN Album vergangen und unglaubliche 23 Jahre seit dem letzten Werk mit Original-Vocalistin Leather Leone „For Those Who Dare“. Gerade die 5 ersten Alben gehören zur Crème de la Crème des klassischen US Power Metals. Bei solchen Reunions liegen Erwartungen und Ängste erfahrungsgemäß eng beieinander. Im Falle von CHASTAIN pulverisiert aber schon der knackige Opener „Stand And Fight“ jedwede Bedenken im Ansatz. Fett produziert knallt einem Power Metal in Formvollendung entgegen. Leather klingt als wäre sie nie weg gewesen, David T. Chastain zelebriert seinen einzigartigen Mix aus kraftvollem Power-Riffing und virtuoser Solierkunst und die Rythmussektion bestehend aus Originaltieftöner Mike Skimmerhorn und PAGAN'S MIND Drumwizard Stian Kristoffersen bollert jedes Soundloch zu. Gerade was auch Kristoffersen am Schlagzeug abzieht ist großes Kino. Das folgende „Call Of The Wild“ hätte auch perfekt auf „The 7th Of Never“ gepasst und schiebt gnadenlos nach vorne. In „Deep Down In The Darkness“ wird etwas auf die Bremse gedrückt, trotzdem -oder gerade deshalb- ist dieses Stück unglaublich intensiv und heavy. „Freedom Within“ ist wieder eine klassische Up-Tempo Nummer welche auch auf „Ruler Of The Wasteland“ oder „Voice Of The Cult“ ein Highlight gewesen wäre. Auch wenn CHASTAIN heute ein Tacken rabiater zu Werke gehen wie anno dunnemals. Das schleppende „I Am Sin“ lässt einen an „Angel Of Mercy“ denken und walzt sich unerbittlich in die Gehörgänge des Rezensenten. „Rise Up“ begeistert wieder als treibender Power Metal Track, welcher das Genick sofort in ekstatische Zuckungen versetzt und mit einem majestätischen Chorus glänzt. „Evil Awaits Us“ ist ein weiterer düsterer und extrem heavy daherkommender Hammer. „Fear My Wrath“ zieht die Geschwindigkeit wieder etwas an und schafft es trotz aller Heaviness locker zu swingen. „Save Me Tonight“ zeigt die Fähigkeit Chastains blitzschnell zwischen derbem Gitarrenshredding, simplem, aber effektivem Riffing und einschmeichelnden Melodiebögen zu wechseln und trotzdem den Song nicht aus den Augen zu verlieren. So macht das Spaß. Beim Titelstück werden endgültig alle Pferde von der Leine gelassen. Den speedig / thrashigen Strophen wird hier ein schleppender Chorus zur Seite gestellt, was die schnellen Parts noch extremer erscheinen lässt. Einmal mehr hymnenhafter Metal in Formvollendung. Das abschließende „Bleed Through Me“ zeigt CHASTAIN dann schlußendlich von ihrer epischen Seite und gibt Leather noch mal die Möglichkeit so richtig zu glänzen. Alles in Allem ist „Surrender To No One“ ein bockstarkers, sowohl klassisches als auch modernes Album, welches die Band CHASTAIN als relevante Bereicherung der Metalszene 2013 präsentiert.

Surrender To No One


Cover - Surrender To No One Band:

Chastain


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 54:10 (CD)
Label: Leviathan Records
Vertrieb: Import