Review:

Frozen Tears

(Carpathian Dream)

Karpaten, Vampire, Blutsauger: Wer angesichts des nur für Lispler ganz einfachen Namens Black Metal erwartet, hört sich getäuscht. Als "neoklassischen Dark Metal" bezeichnen die jungen Burschen aus Nienburg bei Hannover ihren Stil. Und den haben sie bereits auf ein Demo und jetzt auf FROZEN TEARS gebannt. Flott thrashen die Jungens los und schon beim Opener GLENCOE erkennt der Hörer eine nicht ganz unwichtige Fähigkeit der Band. Sie schreiben Melodien, die im Ohr hängen bleiben. Ansonsten wartet die CD mit einer erfreulich hohen Bandbreite auf. Denn zum Thrash in Song eins gesellt sich amtlich-melodramatischer Metal der Marke PARADISE LOST (DREAMS), ein abgedrehter Misch-Masch-Metaller (Orchid Field) - ne schmusige Semi-Instrumental-Ballade (AUTUMN CHIILD) sowie ein leicht-verdaulicher Ohrwurm (ESCAPE) - leider fehlt auch Nu-Metal-Mus (SOMEONE) nicht. Neben der unvermeidlichen Neumetallerei gibt’s einen zweiten kleinen Kritikpunkt: Der Gesang hat vor allem im mehrstimmigen Bereich leichte Schwächen, leiert sozusagen ein bisschen durch die Gegend. Macht aber nicht viel, macht trotzdem Spaß, der Kapelle zu lauschen. Obendrauf gibt’s noch einen Dreifach-Bonus, nämlich die Stücke vom 99er Demo THE CARPATHIAN AWAKENING. Mehr Gegrunze, mehr Keyboard-Kleister, weniger Melodien, dennoch ganz nett. Klar ist eins: FROZEN TEARS steht für den deutlichen Fortschritt der blutsaugenden Träumer. 15 Mark oder weiß ich wieviel Euro sind auf keinen Fall rausgeschmissenes Geld.

Frozen Tears


Band:

Carpathian Dream


Genre: Metal
Tracks: 9
Länge: 40:22 (CD)
Label:
Vertrieb: