Review:

Necromanteum

(Carnifex)

„Necromanteum“ ist das neunte Album von CARNIFEX; nach "World War X" (2019) und "Graveside Confessions" (2021) folgt jetzt die 42-minütige Fusion von Deathcore, Death und Black Metal. Neben fetten Drums und Breakdowns setzen die Kalifornier aus San Diego vor allem auf viel Atmosphäre. Das Ganze könnte auch die Vertonung eines Horrorstreifens sein, CARNIFEX liefern einen superben Soundtrack zu Halloween.

Wen der textliche Inhalt interessiert: Es geht um ein Psychomanteum, einen Ort wo Menschen Kontakt zu den Toten herstellen können und, wenn man durch einen Spiegel tritt, vielleicht sogar ins Totenreich gerät. Das Psychomanteum wurde von Raymond Moody, dem Begründer des Begriffs Nahtoderfahrung, in seinem Buch „Reunions: Visionary Encounters with Departed Loved Ones“ populär gemacht.

Beim Opener „Torn In Two“ gibts Chor- und Gruselsound, aber es wird auch voll auf die Kacke gehauen. Sänger Scott Lewis brüllt und poltert in exzellent tiefer Brachialität. Bei „Death's Forgotten Children” gibt`s Schützenhilfe von Tom Barber (CHELSEA GRIN, Ex-LORNA SHORE), der Song hat giftige Breakdowns parat. Titeltrack „Necromanteum“ hat melodischen Gitarren und geschickte Black Metal-Nuancen an Bord.

Die Scharfrichter lassen auf dem neuen Longplayer einen interessanten Trend erkennen: die Mucke ist theatralisch und druckvoll symphonisch. Die Produktion und Inszenierung ist mitreißend und beeindruckend und erinnert hier und da an DIMMUR BORGIR in „Death Cult Armageddon“. Bei CARNIFEX ist die Eingängigkeit und Hitdichte jedoch nicht so ausgeprägt. Old-School-Deathcore ist kaum noch zu hören.

Als die letzten Klänge von „Heaven And Hell All At Once“ mit pompös orchestralen Sounds und guten Soli verwehen, lehne ich mich etwas mürbe und verstört aber zutiefst zufrieden zurück in die Sessellehne.

Necromanteum


Cover - Necromanteum Band:

Carnifex


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 42:16 (CD)
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Rough Trade