Review:

Ad Astra

(BLOODRED)

BLOODRED haben mit "Ad Astra" die Vertonung der Explosionsenergie einer tödlichen Atombombe geschaffen! Bei der Explosion einer Kernwaffe wird sehr viel Energie in Form von Hitze, Druckwelle und Strahlung freigesetzt, welche jede menschliche Existenz in der Nähe zerfetzt. Und ein bisschen ist es auch so beim Hören des dritten BLOODRED-Longplayers, auf dem uns schwarz angehauchtes Todesblei serviert wird. Zeitweise hat das Ganze mehr Black Metal-Tendenzen und zum Teil eher Melodic Death Metal-Schlagseite.

Wie auch beim Vorgänger "The Raven's Shadow" ist der Baden-Württemberger Ron Merz alleine für Gesang, Gitarre und Bass zuständig und schreibt auch die Musik und die Texte. Mit von der Partie ist zudem ATROCITY/LEAVE’S EYES-Drummer Joris Nijenhuis und als Produzent ATROCITY-Chef Alexander Krull.

Die Platte startet mit "Shatterer Of Worlds", das eine leichte Post Black Metal-Note aufweist, cleane Gitarrensaitenklänge und gute Tremolo-Melodien, getragen von Keyboard-Untermalung und feinstem Doublebass-Sperrfeuer. Es folgen das HYPOCRISY-affine "With Existence Comes Suffering" und "Neon Gods", und beide Songs grooven wie Sau. "All Is Bleak" ist ein ungewöhnlich positionierter Bonustrack in der Mitte des Albums, der sich ein wenig zieht. Finster-doomig, erinnert der Track etwas an PARADISE LOST, bevor es zu "United/Divided" bratzig-wütend wird. "Fire, Ash And Dust" ist symphonisch mit schönen Soli; der Titeltrack "Ad Astra" kommt episch und extrem vielseitig daher.

Die Produktion ist klar, druckvoll und aufgeräumt, nichts für Freunde des puristisch-rotzigen Sounds. Plötzliche Tempowechsel machen "Ad Astra" abwechslungsreich; Monotonie oder Langeweile kommen zu keinem Zeitpunkt auf. Ich mag den kratzig-krächzenden Klang der teils kreischenden und teils growlenden Stimme! Die Scheibe groovt gut, es fehlen aber irgendwie die ganz großen Highlights.

 

Ad Astra


Cover - Ad Astra Band:

BLOODRED


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 51:45 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood