Review:

Post Mortem

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Mit seinem 2008er Debütalbum „Light From Above“ hat es das Quartett aus Florida tatsächlich in die amerikanischen Billboard-Charts geschafft, was angesichts der Tatsache, dass im „Land of the free“ jeder akustische Dünnpfiff als total krass geiler Scheiß abgefeiert wird, auch nicht weiter wundert. Das zum Glück doch stärker qualitätsbewusste Europa hat von BLACK TIDE daher noch nicht viel mitbekommen, woran „Post Mortem“ wahrscheinlich auch nicht viel ändern wird. Das große Problem dieser Band ist einfach, die sie einerseits gerne traditionellen, hymnischen Metal (meinetwegen „Power Metal“) spielen möchte, andererseits aber mit aller Macht pseudomodernes Riffing, Alternative-Versatzstücke und Metalcore-artiges Shouting in die Suppe rührt, was arg gezwungen klingt. Hinzu kommt dieser irgendwie typisch amerikanische Sound, bei dem ich immer an picklige Teenager mit kurzen Böllerbuchsen und Baseball-Käppis denken muss, was dieses Album zwischen allen Stühlen platziert und trotz dem angepeilten Ziel meilenweit am Mainstream vorbeischießen lässt. In den 90ern hätten durchaus eingängige Stücke wie „Ashes“, „Let It Out“, „Fight Til The Bitter End“ oder „Lost In The Sound“ vermutlich größere Chancen gehabt, aber aus heutiger Sicht klingt „Post Mortem“ einfach zu glatt gebügelt, kalkuliert, kraftlos und steril. Manche stilistischen Auswüchse sollte man einfach in Frieden ruhen lassen…

Post Mortem


Cover - Post Mortem Band:


Genre: Metalcore
Tracks: 10
Länge: 43:18 (CD)
Label: Spinefarm Records
Vertrieb: Universal