Review:

All Our Gods Have Abandoned Us

(Architects)

TIPP

Warum so negativ? ARCHITECTS dürften den Titel ihres neuen Albums "All Our Gods Have Abandoned Us" auf den Zustand als auf den Erfolg ihrer Band beziehen, ist letzterer doch immens. "Lost Forever // Lost Together" hat die Brighton-Boys an der Spitze der Metalcorebewegung etabliert und für viele gut besuchte Shows gesorgt. Gleichzeitig ist der Band bewusst, wie schlecht es um die Welt steht - "Deathwish" als zweiter Song des Albums macht den Bandstandpunkt mehr als deutlich. Musikalisch geht es mit dem das Album einleitende "Nihilist", besagten "Deathwish" und dem schleppend-fiesen "Phantom Fear" in die gleiche Richtung wie die des Vorgängers. Brachiale Riffs, Sam Carters unverwechselbares, aggressives Organ, Wut pur und immer wieder Synthieeinsatz für den Breitwandsound ("Phantom Fear").

ARCHITECTS verfeinern ihren Sound auf "All Our Gods Have Abandoned Us", auch wenn das abschließende "Memento Mori" mit seiner epischen Länge und Wucht eine neue Facette des Bandsounds zeigt. Die klar gesungenen Parts sitzen perfekt ("Empty Hourglass"), das ARCHITECTS-typische Riffing zeigt sich immer wieder und geht extrem gut ins Ohr ("A Match Made In Heaven"). "Gravity" und "From The Wilderness" entpuppen sich als heimliche Hits, während "All Love Is Lost" thematisch und musikalisch der Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist. Die Verfeinerung, Ausdifferenzierung des eigenen Sounds ist für die an sich experimentierfreudigen ARCHITECTS ungewöhnlich, angesichts der Klasse - und des Erfolgs! - des Vorgängeralbums total nachvollziehbar. Das Ergebnis überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde. "All Our Gods Have Abandoned Us" ist ganz großes Emotionskino! 


 
 

 

All Our Gods Have Abandoned Us


Cover - All Our Gods Have Abandoned Us Band:

Architects


Genre: Metalcore
Tracks: 11
Länge: 46:11 (LP)
Label: Epitaph Records
Vertrieb: Indigo