Review:

Doomsday Machine

(ARCH ENEMY)

TIPP
Nicht nur die exquisiten Verkaufszahlen des Vorgängerwerkes "Anthems Of Rebellion" belegen, dass sich ARCH ENEMY, sicher auch bedingt durch ihre attraktive und stimmgewaltige Sängerin, in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Melodic Death Metal - Bands gemausert haben. Zwar hat der Genre - Boom ohne Frage seinen Teil zu diesem Erfolg beigetragen, aber ARCH ENEMY gehören auch im Jahre 2005 zu den wenigen Bands, die es schaffen, den von drittklassigen Plagiaten überschwemmten Schwedentod - Markt zu bereichern. Dabei setzt das Quintett nach wie vor auf die (auch im Interview mit Bassist Sharlee D´Angelo angedeutete) Technik, sehr melodische und harmonische, dabei jedoch jederzeit harte Gitarrenarbeit mit sehr unmelodischen Brüllvocals zu kombinieren, was ich hier immer noch als größten zu nennenden Kritikpunkt empfinde. Auffällig bei "Doomsday Machine" ist (wenn auch vielleicht nur rein subjektiv), dass die Band das Tempo öfter drosselt und dadurch noch einen Tick fieser klingt als zuletzt, wir zumindest meiner Wenigkeit sehr gut gefällt. Das soll aber nicht heißen, dass jetzt keine hohen Geschwindigkeiten mehr gefahren werden, denn Songs wie der inoffizielle "We Will Rise" - Nachfolger "Nemesis" (hymnischer Refrain - könnte live gut Buchse treten!), das rotzige "I Am Legend / Out For Blood" oder der Kracher "Machtkampf" fahren immer noch gut Holz und pfeilschnelle Soli ab, jedoch stellen diese schnelleren Tracks die Minderheit auf "Doomsday Machine". Es dominieren fette, die Nackenmuskulatur beanspruchende Slo, - und Midtempo - Stampfer, die, von den vielen melodischen Einschüben abgesehen, absolut Death Metal - kompatibel sind. "Taking Back My Soul", die ohrwürmeligen, teils an die Bolzenwerfer erinnernden Hämmer "My Apocalypse" und "Carry The Cross”, das Stakkato - Gewitter "Skeleton Dance”, "Mechanic God Creation” (Killer!) und das abschließende "Slaves Of Yesterday" sind im Ganzen sehr aggressiv, über weite Strecken sehr heavy - schleppend und schlichtweg klasse umgesetzt. Die Produktion von Rickard Bengtsson und der Mix von Andy Sneap erledigen den Rest, so dass "Doomsday Machine" trotz der sehr guten Vorgänger als das für mich bislang stärkste ARCH ENEMY - Werk der "Gossow - Ära" durchgeht. Zwar spielt der Fünfer immer noch Melodic Death Metal, aber mit den fast schon poppigen Werken, die das Genre in der letzen Zeit hervorgebracht hat, hat dieses Album absolut nichts am Hut. Ein technisch und spielerisch herausragender Hassklumpen!

Doomsday Machine


Cover - Doomsday Machine Band:

ARCH ENEMY


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 49:8 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: SPV