Review:

The Silver Arm

(Airged L´Amh)

TIPP
Dass Griechenland in Sachen Metal aufrüstet, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, nur leider kann ein Großteil dieser Newcomer nur Höflichkeitsapplaus ernten, da man sich dort zu sehr, ähnlich wie die Italiener, auf mittlerweile ausgetretenen "True Metal" - Pfaden bewegt und eher wie ein verwischtes Abziehbild eingesessener Größen wirkt. Zuletzt konnten mich BATTLEROAR mit ihrem epischen Metal beeindrucken, nun sind es AIRGED L’AMH, deren Gitarrist Alexander übrigens schon mit BATTLEROAR zusammengearbeitet hat. Auch in Griechenland scheint sich die Szene also familiär zu geben, was besonders reizvoll ist, wenn beim abendlichen Familienessen tolle Songs die Runde machen, von denen man auf "The Silver Arm" ein ganze Palette auffährt. Zum Glück nicht vom "Wie erschlage ich den Drachen mit meinem Keyboard?" - Schmonz geleitet, fahren die Jungs epischen, ehrlichen und stellenweise mit heimischem Folk unterlegten Speed Metal der alten Schule auf, wobei lediglich der Gesang von Steve Venardo und die Produktion ruhig etwas fetter ausfallen dürften. Das im Metal inzwischen schon fast gefürchtete Keyboard kommt merklich nur im Intro zum Einsatz und man denkt schon, der Wahnsinn schlage ein neues Kapitel auf, da latschen die Jungs beim Opener "Guardian Of The Ancient Deeds" richtig fett den Kickdown und entführen in die Welt der antiken, keltischen Sagen. Hin und wieder kommen Erinnerungen an alte, deutsche Helden wie ANGEL DUST (auf ihren ersten beiden Platten), SCANNER oder HELLOWEEN (zu "Walls Of Jericho" - Zeiten) auf, die vermutlich als Inspiration für Knaller wie die Hymne "Dissention Seeds" (Killer!), den vielschichtigen Titelsong, den Stampfer "Balor Of The Evil Eye" oder das famose "Painless Vengeance" herhalten mussten. Auf der gesamten Platte wechseln sich Doublebase - Speed - Orgien, fette Midtempo - Parts und geile Soli absolut geschickt ab und trösten überzeugend über die doch etwas mangelnde Abwechselung hinweg. Aber ehrlich: mit Ausnahme der etwas banalen, stark an "The Bard’s Song" erinnernden Ballade "Mourning Grief" befinden sich nur Stücke auf dem Album, die zwar nicht ganz einfach zugänglich sind, aber trotzdem runterlaufen wie frisch Gezapftes. Traditionelle Old School - Platten machen bei Weitem nicht immer so viel Spaß wie "The Silver Hand", was das Album außerdem für Fans von "aktuellen" (und sehr guten) Combos wie STORMWARRIOR oder MAJESTY interessant machen dürfte. Nebenbei würden AIRGED L’AMH auch hervorragend auf’s "Headbangers Open Air" passen, aber das nur am Rande…

The Silver Arm


Cover - The Silver Arm Band:

Airged L´Amh


Genre: Heavy Metal
Tracks: 13
Länge: 60:34 (CD)
Label: Black Lotus Records
Vertrieb: Soulfood