Review:

Legend

(Abigail Williams)

Bei "Legend" handelt es sich laut Info um eine Tour-EP der symphonischen Black Metaller ABIGAIL WILLIAMS aus Arizona, der sich jedoch im Laufe des Jahres noch ein vollständiger Longplayer anschließen soll. Bei den Einflüssen ist von Göteborg-Stil, epischem Black Metal und sogar Hardcore (!) die Rede, wobei man Letzteres allerdings mit der Lupe hören muss, wenn überhaupt. Ansonsten sind aber DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH oder meinetwegen auch deren minderbemittelte Kopie GRAVEWORM ein guter stilistischer Wegweiser, denn es mangelt ABIGAIL WILLIAMS weder an dunkler Raserei, noch an opulentem Bombast. Gleich der Opener "From A Buried Heart" geht als geiler Ohrwurm durch, inklusive scharfer Riffs und Hammerrefrain. Doch dieses Niveau halten die anderen Stücke nicht ganz, was vor Allem daran liegt, dass (wie leider viel zu oft in diesem Genre) wieder auf Deibel komm raus versucht wird, noch schneller, noch aggressiver, dabei aber noch bombastischer und noch hymnischer zu werden, was wieder mal nach hinten losgeht. Maschinengewehr-Drums, Keyboard auf Automatik im "Sport"-Modus, dazu vereinzelt hochfrequente, verfrickelte Gitarreneskapaden (hat man hier etwa den Songtitel "Watchtower" allzu wörtlich genommen?!) und stetiger Volldampf-Kreischgesang - alles zwar saufett produziert und mit richtig Feuer im Hintern, aber durch diesen Sound-Overkill auch sehr statisch und austauschbar. "Legend" könnte der Zielgruppe durchaus Spaß machen, doch wünsche ich mir, dass die Band ihre Fähigkeiten auf dem kommenden Album mehr in Richtung treffsicherer Songs bewegt und die Stärken des Openers über eine ganze Platte transportiert.

Legend


Cover - Legend Band:

Abigail Williams


Genre: Black Metal
Tracks: 5
Länge: 21:46 (CD)
Label: Candlelight
Vertrieb: Soulfood