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Meat Loaf

BiografieVom traurigen Tenor und den schwebenden Harmonien, die den Titel-Song des Albums ausmachen bis hin zu den letzten Tönen der Bob Dylan Cover-Version „Forever Young“ trifft das neue Album von Meat Loaf, „Couldn’t Have Said It Better“, jeden wahren Rock’n’Roll-Fan mitten ins Herz.


Und das liegt an dem Sound, der zu Meat Loafs Markenzeichen geworden ist seit er 1977 mit der Veröffentlichung von „Bat Out Of Hell“ mit Songwriter Jim Steinmann zusammen gearbeitet hat. „Bat Out Of Hell“ hat sich von allen Alben aller Zeiten am drittbesten verkauft – 30 Millionen Mal weltweit und es werden täglich mehr. Hits wie „Two Out Of Three Ain’t Bad“, „You Took The Words Right Out Of My Mouth“ und “Paradise By The Dashboard Light” machen dieses Album unvergesslich.


Das Nachfolge-Album des Duos, “Bat Out Of Hell II: Back Into Hell”, wurde 1993 veröffentlicht, erreichte Mehrfach-Platinstatus und brachte Meat Loaf einen Grammy in der Kategorie „Bester Rock-Gesang“ für „I’d Do Everything For Love (But I Won’t Do That)“ ein.


Für die Arbeit an „Couldn’t Have Said It Better”, Meat Loafs erstem Studioalbum seit dem 96-er Platin-Erfolg “Welcome To The Neighborhood”, konnte Meat Loaf Künstler wie die dreifache Grammy-Gewinnerin Diane Warren, Nikki Sixx von Mötley Crue, Kevin Griffin von Better Than Ezra und Stephen Trask, Komponist und Texter von „Hedwig and The Angry Inch“, für eine Zusammenarbeit gewinnen. Produziert wurde das Album von Peter Mokran, der bereits mit den Backstreet Boys, Brandy, The Flaming Lips, R Kelly, Michael Jackson, Maxwell und N’Sync zusammen gearbeitet hat.


Meat Loaf selbst ist der Meinung, dass dies seit „Bat Out Of Hell“ seine bisher effektivste Zusammenarbeit mit anderen Künstlern war. Über das endgültige Ergebnis sagt er nur: „Ich denke, es ist unglaublich“.


Wenn man das Durchhaltevermögen und die Ausdauer von Meat Loaf auf den Punkt bringen will, muss man sich nur „Tear Me Down“, den Song des neuen Albums, der zusammen mit Stephen Trask entstand, anhören. „Everything From Texas is big, larger than life“ – so der Text über den in Dallas geborenen Sänger – “a big man, with a big voice, (who) sings big songs and has big hits.”


Es hat vier Jahre gedauert bis dieses Album fertig gestellt war, nicht nur, weil sich Meat Loaf immer gerne bei den Aufnahmen Zeit lässt, wie er selbst feststellt. „Couldn’t Have Said It Better“ ist erst sein achtes Studioalbum in 25 Jahren – der Grund dafür liegt auch darin, dass er seine Energien zwischen der Musik und seiner beginnenden Karriere als Schauspieler aufteilen musste.


„I’ve always been this big ham, obviously“, so sagt er in seiner 1999 erschienenen Autobiografie “To Hell and Back”. Schon zu Highschool-Zeiten spielte er in Musicals mit und vernachlässigte Baseball zugunsten von Schauspiel und Gesang. Diese Leidenschaft ist für jeden offensichtlich, der ein wenig mit seiner Schauspiel- und Bühnen-Präsenz vertraut ist.


Erste Aufmerksamkeit erregte er 1975 mit seiner Rolle als Eddie – der gehirntote Zombie in der Rocky Horror Picture Show, eine Wiederaufnahme der Rolle, die er ursprünglich schon in der Bühnenfassung des Stücks gespielt hatte. Nach kleineren Rollen in den 80ern und frühen 90ern, einschließlich Auftritten bei „Wayne’s World“ und „Leap of Faith“ (mit Steve Martin als scharlatanischer Priester), beschloss er nach der „Welcome to the Neighborhood“-Tour sich wieder in die Filmwelt zu stürzen.


„Ich kam 1997 von der Tournee zurück und entschied für mich, dass ich wieder schauspielern will“, so Meat Loaf. „Ich wollte wieder dahin zurück, weil ich mit der Schauspielerei angefangen habe und es hat mir gefehlt. Ich hätte nie gedacht, dass sich die Dinge so entwickeln.“


Er entdeckte seine längst verschwunden geglaubten Talente aus den Tagen vor „Bat Out Of Hell“ als er auf den verschiedensten Bühnen zu sehen war, von „Hair“ am Broadway bis hin zu Joe Papps Shakespeare in the Park . Meat Loaf hat schon die erstaunlichsten Charaktere dargestellt und das hält bis heute an.


Er hat an den unterschiedlichsten Projekten mitgewirkt, u.a. bei „Spice World“ (mit den Spice Girls und verschiedenen anderen Stars), „Focus“, das auf einer Kurzgeschichte von Arthur Miller basiert, Meat Loaf spielt dort einen anti-semitischen Nachbarn von William H. Macy und Laura Dern. In „The 51st State“ spielt er neben Samuel L. Jackson einen Gangster-Boss (auch bekannt als „Formula 51“), in „Crazy in Alabama“ spielt er einen korrupten Sheriff (mit Melanie Griffith), auch in „Fight Club“ wirkte er als sterbender Anabolika-Abhängiger mit.


„Ich mag ungewöhnliche Drehbücher“, so Meat Loaf. Und er hat einige gelesen, die sein Interesse geweckt haben, so dass er alleine in den letzten zwei Jahren in über einem Dutzend Spielfilmen mitgewirkt hat.


„Ich arbeite und lerne dabei. Eigentlich arbeite ich immer, ich bin ein bisschen besessen, was das betrifft“, so Meat Loaf, der als Schauspieler unter dem Namen Michael Lee Aday arbeitet. „Ich werde von der Kreativität angetrieben“.


Marvin Lee Aday wurde am 27. September 1951 als Sohn einer Lehrerin und eines typisch texanischen Polizisten in Dallas geboren. Als Kind hörte Meat Loaf die Musik von Dylan, den Rolling Stones, des Kingston Trios und Mahalia Jackson. Seine Mutter Wilma war die Tochter eines Priesters und sang mit einer ihrer Schwestern im örtlichen Gospel-Quartett. Sein Vater, ein Alkoholiker, der mit Jack Ruby bekannt war, verpasste dem kleinen Marvin den Spitznamen, der später auf über 50 Millionen Platten zu lesen war. Irgendwann ging er dann mit einem Messer auf seinen Sohn los.


Nachdem seine Mutter an Krebs gestorben war, verließ Meat Loaf Dallas und zog 1967 nach Los Angeles um sich dort um seine musikalische Karriere zu kümmern. Er sang in Bands, die im Vorprogramm von The Who, Joe Cocker und Iggy Pop spielten. 1971 nahm er zusammen mit seiner „Hair“-Kollegin Cheryl „Stoney“ Murphy für Motown das Album „Stoney and Meat Loaf“ auf. Steinman traf er 1974 beim Casting für das Off Broadway-Musical „More Than You Deserve“, die beiden begannen ihre Zusammenarbeit, die zum Rock-Opus im Wagner-Stil führte: „Bat Out Of Hell“.


Anders als andere Künstler, die sich auf ihren alten Hits ausruhen, möchte Meat Loaf nicht wieder alte Pfade beschreiten. Obwohl er eine Menge Radio-Hits vorzuweisen hat, musikalisch und bei Auftritten als Ikone seines Gebiets gilt: „Paradise by the Dashboard Light“ ist der beste Beweis dafür.


„Was mich antreibt ist, dass ich noch so viel zu lernen habe. Jeden Tag lernt man etwas dazu. Ich sehe mich nicht in Konkurrenz zu irgend jemanden, nur zu mir selbst“.


Er will sich nicht von den älteren Songs distanzieren, aber jedes einzelne seiner alten und neuen Stücke ist für ihn wie ein Mini-Theaterstück, eine neue Aufführung, die jeden Abend neu und perfekt inszeniert werden muss. „Für mich ist es nicht so, dass ich einen alten Song wieder einmal vorführe – das hat mit meiner Schauspielerei zu tun. Der Moment zählt. Die Leute sagen: „Wie kannst du das jede Nacht machen?“ Aber, hey wie spielt man jeden Abend „Richard III“ .“


Selbst mit so einer bewegten und abwechslungsreichen Vergangenheit, sieht Meat Loaf lieber in die Zukunft. Die Vergangenheit ist für ihn der Ausgangspunkt für die Zukunft.


„Ich interessiere mich mehr dafür, was heute Abend in meiner Show passiert“, sagt er. Er ist stolz darauf, dass er zu den wenigen Künstlern gehört, die es nach dem Auftritt gerade noch ins Hotelzimmer schaffen, weil sie sich vorher auf der Bühne so verausgabt haben. „Sie (das Publikum) geben dir alles, da sollte man auf der Bühne nicht schüchtern sein. Ich halte mich nicht zurück.“
Quelle: http://www.polydor-island.de www

Reviews

Bat Out Of Hell (Live) - Cover
Ich selbst kam letztes Jahr zum ersten mal in den Genuss ein Konzert von MEAT LOAF live erleben zu dürfen. Genießt der füllige Mann in unseren Kreisen
Couldn´t Have Said It Better - Cover
Zu Meat Loaf braucht man denke ich nichts mehr zu sagen. Er ist bereits seid 25 Jahren im Musikgeschäft und hat bei Musicals mitgewirkt (u.a. Rocky Horror Picture Show).
TIPP
Live At Rockpalast  - Cover
Schlappe 31 Jahre haben die Aufnahmen dieser DVD von MEAT LOAF „Live At Rockpalast“ schon hinter sich und man sieht und hört die Zeit mit jeder Sekunde.
Welcome To The Neighbourhood (Re-Release) - Cover
MEAT LOAF veröffentlichen ja eher in größeren Abständen neues Material; auf das mega-erfolgreiche 1993 erschienene „Bat Out Of Hell II“ wartete man ja satte 7 Jahre.