Band:

Theatre Of Tragedy

Biografie�Applaus ist nicht das Brot sondern das Valium des Künstlers � honoriert das Publikum doch nur den Stillstand, nicht die Entwicklung eines Künstlers� lautet einer dieser gern zitierten Sätze Max Goldt�s. Das er damit in vielen Fällen recht hat, ist kaum zu bestreiten, Künstler, die dieses Zitat treffend beschreibt, gibt es zur Genüge. Glücklicherweise gibt es aber auch immer wieder Musiker und Bands, die genau das Gegenteil beweisen. Paradebeispiel dafür sind ohne jeden Zweifel Theatre of Tragedy, die sich wie wenige andere Bands beständig neue definierten und definieren. Dabei hätte es gerade in ihrem Falle nicht verwundert, hätten die Band sich weiterhin in dem Stilbereich bewegt, dem sie mit ihrem selbstbetitelten, 1995 veröffentlichten Debutalbum erst den Weg öffneten: eine bis dato gänzlich ungehörte, neue Variante düsteren Gothik-Metals, der sich insbesondere durch die Gegenüberstellung der hellen, weichen Ausnahmestimme Liv Kristines mit der dunklen, tiefen ihres männlichen Gesangcounterparts Raymond I. Rohonyi weit von allem bisher da gewesenen absetzte. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die neue musikalische Wege gingen, den Ruhm aber zahlreichen Nachahmern überlassen mussten, eroberten Theatre of Tragedy, nicht zuletzt mit dem, über die Jahre zu einem absoluten Klassiker gewachsenen Szenehit A Hamlet For A Slothful Vassal, auf Anhieb eine riesige Fangemeinde.
Bereits mit ihrem zweiten Werk Velvet Darkness They Fear machte die Band allerdings schon klar, dass sie nicht im geringsten gewillt war, sich Konventionen jedweder Art zu unterwerfen, sondern mit beeindruckender Überzeugung eigene Wege ging. Zwar bedienten sich Theatre of Tragedy auch weiterhin dem Konzept ihres Erfolgsalbums Theatre of Tragedy, verfeinerten dieses aber mit der Unterstützung von Erfolgsproduzenten Pete Coleman weiter und setzten dabei verstärkt auf Liv Kristine�s Gesangstalent, die sich damit neben dem optischen auch zum musikalischen Mittelpunkt der Band entwickelte. Velvet Darkness They Fear und die daran gekoppelte Singleveröffentlichung Der Tanz Der Schatten machten Theatre of Tragedy endgültig zu der Band im Gothik-Metal der 90er.
Das sich die Band damit allerdings nicht zufrieden geben wollte, machte ihr nächstes Album Aégis klar, das 1998 das Lichte der Welt erblickte und Theatre of Tragedy in einem völlig neuen Licht erscheinen ließ. Wo bisher harte Gitarren und düsterer Gesang dominiert hatten, entwickelte sich plötzlich ein völlig neues Klangbild, das mit elektronischen Einflüssen aufwarten konnte und eine bisher wenig gezeigte ruhige Seite der Band in den Mittelpunkt stellte. Stimmen, die der Band der Band aufgrund des mit Aégis vollzogenen Stilwandels allerdings das baldige Ende voraussagten, verstummten bald, hatten Theatre of Tragedy doch - wieder einmal � rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und zu deuten gewusst und sich rechtzeitig aus einer sich auf die Dauer selbst limitierenden und wenig entwicklungsfreudigen Szene verabschiedet und den Sprung in eine neue Richtung gewagt, der nicht nur musikalisch erfolgreich, sondern auch von Seiten der Anhängerschaft freudig mitvollzogen wurde.
Den endgültigen Abschied von überholten Klischees bedeutete schließlich Musique , das, 2000 veröffentlichte, wohl mutigste und überraschendste musikalische Wagnis der Band. So viel Elektronik wie Musique hatten weder Theatre of Tragedy noch eine andere Band, die ihre Wurzeln in einem, dem der Norweger vergleichbaren, Genre hatte., je gewagt. Und doch schien gerade dieses, hörte man sich Musique an, wie vorgezeichnet auf Theatre of Tragedy gewartet zu haben, zeigte die Band doch nicht die geringsten Berührungsängste mit einer für sie neuen Musik, sondern schien sich vom ersten Augenblick an hörbar in diesen neuen Klangwelten wohl zu fühlen. Das Theatre of Tragedy damit sowohl alte als auch neue Fans mit Musique gleichermaßen begeistern konnten, spricht eine wohl mehr als deutliche Sprache.
Mit Assembly, dem neuesten Werk der Norweger, setzen Theatre of Tragedy ihren Weg nun konsequent fort. Bei allem Wandel, den sich die Band im Laufe der Jahre unterworfen hat, findet sich auch hier eine gewisse Kontinuität, sind Theatre of Tragedy in ihrer Entwicklung und Neuorientierung doch immer nachvollziehbar geblieben. Verstärkt durch den Gitarristen Vegard K. Thorsen legt die Band nun, wie weiland mit Velvet Darkness They Fear im Gothik-Metal, ihr elektronisch-metallenes Meisterstück ab. In Zusammenarbeit mit Produzent Hiili Hiilesmaa, der sich einen Namen mit seinen Arbeiten mit Bands wie Him, Apocalyptica, Moonspell oder den 69 Eyes gemacht hat, beweisen Theatre of Tragedy damit ein weiteres Mal, dass sie nicht nur im Bereich des Songwriting auf ein unglaubliches Potential verweisen können, sondern sich auch weiterhin nicht auf bisher erreichtem ausruhen oder sich wie auch immer gearteten Trends unter-, sonder selber eigene Trends entwerfen werden. So bewegt sich die Band mit Assembly zwar ein weiteres Mal am Puls der Zeit, ohne damit aber auch nur in Nuancen anbiedernd zu wirken. Denn auch mit Assembly bleibt bestehen, was diese Band immer ausgezeichnet hat, dass ihre Musik sich eben nicht mit wenigen Worten umfassen lässt sondern sich über jedwede Grenzen der Konvention hinwegsetzt und sich ständig neuen Herausforderungen stellt. Aber auch damit ist Theatre of Tragedy der Applaus des Publikums gewiss!Quelle: http://www.nuclearblast.deDiscografie1995: Theatre of Tragedy CD

1996: Velvet Darkness They Fear CD

1996: Der Tanz Der Schatten Single

1997: A Rose For The Dead EP

1998: Cassandra Single

1998: Aégis CD

1999: Theatre of Tragedy Shape EP

2000: Image Single 2000: Musique CD

2000: Inperspective EP

2001: Machine EP

2001: Closure:Live CD

2002: Assembly CD

2006: Storm CD

2009: Forever Is The World

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Interviews

Theatre Of Tragedy_1
Samstag 25.05.2002
Die Band aus Stavanger ist erfolgreicher denn je - nur warum das so ist, wissen die Musiker bis heute selbst nicht.<br> Gut ein halbes Jahrzehnt hat es gedauert, bis sich die norwegische Band "Theatre of Tragedy" nach ihrer Gründung im Jahr 1995 international behaupten konnte.

Reviews

Forever Is The World - Cover
THEATRE OF TRAGEDY tragen nicht leicht an ihren großen Namen, müssen sie sich doch an den Marksteinen ihrer Anfänge und einem geglückten Stilwechsel („Musique“) messen lassen.
Last Curtain Call (Live) - Cover
THEATRE OF TRAGEDY sind ja bekanntermaßen seid Ende 2010 offiziell Geschichte, das jetzt hier vorliegende Live-Doppel-Album „Last Curtain Call“ soll einen würdigen
Storm - Cover
Ob man den sechsten Longplayer der norwegischen Gothic Institution THEATRE OF TRAGEDY gleich als Comeback bezeichnen muss, sei mal dahingestellt.