Dreams Of Sanity
Das Konzept, das sich über verschiedene Handlungsebenen erstreckt, beginnt damit ("The creature that you came to see"), dass der Protagonist vor den Vorhang einer Bühne gestellt wird ("...Time to set the stones..." - wie ein Spielstein an den Start gesetzt) und dem Publikum ankündigt, dass er nun sein Leben aufführen muss. Dieses Spiel setzt sich nun Abend für Abend fort und dient dazu, die voyeuristischen Gefühle des Publikums zu befriedigen.
Musikalisch gefühlvoll untermalt und getragen von der facettenreichen Stimme Sandra Schleret´s, beginnt die Kreatur nun mittels filigraner und nahezu progressiver Arrangements wichtige Ausschnitte aus seinem Leben zu erzählen. Nach dem Verlust der Wärme, des Friedens und der Geborgenheit im Mutterleib ("The beginning that lies"), folgt eine unglückliche Liebesgeschichte - vielleicht erträumt, vielleicht geschehen ("The empress - Through the looking glass - A dream").
Die Geschichte findet einen musikalischen Höhepunkt in der Ballade ("A window to the sky"), in welcher sich der Protagonist gegen den Freitod entscheidet, um dann wieder ins Leben zu finden versucht ("And so on") und endet mit dem Tod ("We.ll.sea"), welcher gleichzeitig einen Rückblick über sein Leben darstellt.
Die Kreatur tritt nun ab ("The creature that you came to see - reprise"), um dem Publikum zu versichern, dass er all den Schmerz wieder durchleben wird, sobald eine neue Vorstellung ansteht. Somit greift der Zuhörer direkt in das Geschehen ein, da durch jedes weitere Anhören der CD der Protagonist erneut auf die Bühne gestellt wird. Das Konzept des Albums "The Game" soll dem Zuhörer die Passivität des puren Konsumenten rauben. Denn vieles was man im Fernsehen sieht, in der in der Zeitung liest oder auf einer CD hört, ist nicht zur puren Unterhaltung geeignet. Es liegt viel Leid in Erzähltem, dass nicht nach Betätigung einer Fernbedienung verschwindet... oder ist doch das alles nur ein Spiel? .
Wie auf ihren vorhergehenden Alben sind Dreams Of Sanity ihren Stillelementen treu geblieben und haben diese in einer ausgefeilten Produktion und in komplexen Songstrukturen umgesetzt, welche ein oberflächliches Konsumieren des Albums unmöglichen machen. Je öfter man den Protagonisten auf die Bühne stellt, desto tiefer wird man in seine Lebensgeschichte Einblick erhalten... Quelle: http://www.hall-of-sermon.de/