Review:

Graces Came With Malice

(Märvel)

TIPP

Das gesichtsverhüllte Skaninavian-Rock-Trio meldet sich mit Album Nummer 9 zurück und feiert bereits das zwanzigste Bandjubiläum. Über die Jahre haben die Schweden ihren ganz eigenen Stil entwickelt, als einflussgebend sind aber Weggefährten wie die BACKYARD BABIES, die HELLACOPTERS und TURBONEGRO, aber auch KISS, EUROPE, DEEP PURLPLE und TOTO zu nennen. Das Organ von Sänger The King ähnelt zum Teil Paul Stanleys Timbre. Der Gesang wird von vielen hohen Backing Vocals unterstützt.

MÄRVELs "Graces Came With Malice“ kommt gitarrenstark, treibend und melodiös daher!

Genauso startet auch der Opener „Slasher With a Broken Heart“ ohne Umschweifen. Bei „The Disaster“ zocken sie glamourös Glam Rock und “Sound of Life Slipping Away” besitzt eine mitreißende Energie. Mit „Great Man“ ist dem Dreier aus Linköping ein echter Ohrwurm gelungen: The Vicars (alias Tony Samuelson) Drums treiben arschkickend nach vorne und die Gitarren von The Burgher (Ulrik Bostedt) und John Steen (The King) rocken ordentlich. Melodie und Riffing bleiben im Kopf, das knackige Solo sitzt. Bei „Graces Came With Malice“ ist Kuschelrock-Balladenzeit: ein nettes Liedchen, wobei die Stärke der Jungs mehr im „High-Energy-Rock“ liegt. Dieser wird mit dem kernig-energetischen „One Common Enemy“ geliefert. Bei „Sorry State of Affairs” zeigen MÄRVEL tighte Riffs und zu “Lizard’s Tongue” groovenden Rhythmus. “Hot Nite in Dallas” überrascht mit lässigem Blues-Sound und nach dem Rausschmeißer „Queen for a Day“ bleit dessen Gitarrenmelodie festgedübelt im Gehirn hängen.

In einem Interview auf motor.de verriet The King vor neun Jahren was es mit dem Bandnamen auf sich hat: MÄRVEL reimt sich auf „Körvel“, ein in Schweden gängiger Ausdruck für Rock'n'Roll. Zuvor nannte sich die Band Marvel, aber mit wachsendem Bekanntheitsgrad wuchs auch die Sorge vor Stress mit dem gleichnamigen Konzern. Das ist übrigens das gleiche Interview in dem The King meinte, High Energy Rock Musik verwandele Knochen zu Sperma. Aber zurück zur neusten MÄRVEL-Langrille. Das in schwarz-weiß gehaltene Comic-Cover-Artwork zeigt die Superhelden der Band als wirre Wissenschaftler im Labor. Die Illustrationen stammen von Mats Engesten. Gemixt wurde das Album von Robert Pehrsson im Studio Humbucker und Magnus Lindberg hat gemastert. Der Sound ist schön satt und auf das Wesentliche fokussiert, so wird es geschafft die Kompositionen kraftvoll klingen zu lassen. Im Herbst darf sich der Schwedenrock-Freund auf ein Compilation-Album freuen, welches die Band anlässlich des 20-jährigen Jubelfestes veröffentlichen werden. Bei "Graces Came With Malice" kommt keinerlei Langeweise auf und MÄRVEL machen Spaß!

Graces Came With Malice


Cover - Graces Came With Malice Band:

Märvel


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 38:49 (CD)
Label: The Sign Records
Vertrieb: Sign (H'Art)