Review:

Nothing As The Ideal

(ALL THEM WITCHES)

Beständigkeit ist nicht so das Ding der aus Nashville Tennessee stammenden Band ALL THEM WITCHES - zumindest was deren Label sowie die Position des Keyboarders angeht. So wurde das neue Album als Trio, ohne "Neu"-Keyboarder Jonathan Draper, eingespielt, der die Band nach nur einem Album bereits wieder verlassen hat. Auch der Sound der Amerikaner unterliegt Schwankungen und ist nicht immer leicht zu kategorisieren; Psychedelic Rock, Blues, Stoner- oder auch der Begriff Hard Rock ist partiell richtig angewendet. Also heuer präsentieren sich ALL THEM WITCHES ganz ohne Keybord-Polsterung, und das lässt das neue Album roher, kantiger, aber auch luftdurchlässiger wirken.

Die Eröffnungsnummer "Saturnine & Iron Jaw" ist ein grober Monolith, der verstrahlt und düster aus einer fernen Galaxie auf den Hörer trifft. Leichter und rockig folgt "Enemy of My Enemy", wobei auch hier eher nachdenkliche Vibes und ein gewisser Ernst der Lage zu erkennen sind. Ein Album, das in die Zeit und zur Situation in Amerika zu passen scheint. Die hingebungsvoll aufspielende Gitarre gefällt. Sound-Spielereien, ein kurzes, liebliches Instrumental und lange Intros ("See You Next Fall") geben dem Werk zuweilen einen improvisierten und Jam Session-artigen Charakter. Künstlerisch und leidenschaftlich vorgetragen ist "Nothing as the Ideal", nur packen oder begeistern können mich ALL THEM WITCHES damit leider nicht. Zu freudlos, irgendwie zu dröge präsentieren sich die drei Musiker. Stoner-Anhänger und Alternative-Fans der eher grüblerischen und dysphorischen Art dürfen gerne mal reinhören.

Nothing As The Ideal


Cover - Nothing As The Ideal Band:

ALL THEM WITCHES


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 43:36 (CD)
Label: Pias/New West Records
Vertrieb: Rough Trade/PIAS