Man nehme folgende Zutaten: Death Metal, Black Metal, Hardcore und neumetallische Spielereien wie die angeblich von MESHUGGAHs Fredrik Thordendal erfundene „Djent“-Technik (die bei echten Frickelanern sogar als eigenes Genre durchgeht!), rühre alles zusammen und lasse es dann möglichst nicht auf Sparflamme einige Zeit im Studio köcheln. Heraus kommt dann so etwas wie „Drag Me Down“, das zweite Album der dänischen Wutbolzen CABAL. Man muss dem 2015 gestarteten Quintett ganz objektiv bescheinigen, einen akkuraten Job erledigt zu haben, denn die tonnenschweren, modernen Riffs donnern ebenso aus den Boxen wie die Gift und Galle rotzenden Schreie und Growls. Zudem ist die voluminöse Baller-Produktion wirklich gelungen und lässt keinen Zweifel daran, dass hier zumindest in technischer Hinsicht Vieles richtig gemacht wurde. In der Küche hat man also nichts anbrennen lassen, jedoch trübt das Endergebnis den Geschmack in der Hinsicht, dass – wie bereits anfangs angedeutet – zu viel zusammengekocht worden ist. Keine einzige der zehn Kompositionen bleibt nach mindestens einem Dutzend Hörvorgänge auch nur ansatzweise im Ohr kleben, alles scheint konstruiert und im Kopf, nichts im Bauch entstanden zu sein, Songwriting mangelhaft. Da nützt es auch nix, dass man mit Matt Heafy (TRIVIUM), Jamie Hails (POLARIS) und Kim Song Sternkopf (MØL) diverse (prominente) Gastmusiker für „Drag Me Down“ gewinnen konnte. Ein unglücklicher Umstand, wenn man bedenkt, dass die Randbedingungen stimmen und die Jungs handwerklich und spielerisch zu keiner Sekunde enttäuschen. Ich für meinen Teil gieße die ganze Chose jetzt unter ständigem Rühren in den Ausguss…
Drag Me Down
Band:
CABAL (DK)
Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 34:42 (CD)
Label: Long Branch Records
Vertrieb: SPV