Review:

The Eye Of The Beholder

(Pandorium)

Die Mindener Band beruft sich auf die Bay Area, und Mastermind Fadil Baijrami wäre gern so gut wie Chuck Schuldiner. Beides ist soweit nachvollziehbar, aber Träume sind eben auch manchmal Schäume, und nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung. So gelang der 2009 gegründeten Band auch mit ihrer zweiten Full-Length immerhin erneut ein technisches Thrash-Album mit vernünftigem Sound und einem tüchtigen Vorrat an instrumentellen Fähigkeiten. Aber: Ein Song wie der achtminütige Brocken "Cacophony Of Thoughts" ist ein prägnantes Beispiel für die Schwächen der Scheibe. Denn da kommen so viele Sachen ins Spiel, dass PANDORIUM das Wichtigste vergessen: die Songdienlichkeit. Immer dann, wenn sie das Geschehen möglichst „simpel“ halten, kommt so etwas wie Groove und Gefühl zustande. Diese kurzen Momente sind aber andererseits auch ziemlich gewöhnlich. Dafür bringen ausgedehnte Soli "klassisch-orientalisch" angehauchte Zutaten – warum auch immer. Das wirkt ein wenig aufgesetzt. So versanden viele wirklich gute Ansätze in einer grauen Melange aus Anspruch und Bedeutungslosigkeit. Und deswegen bleibt nach neun Songs im fabelhaft aufgemachten 6-Panel-Digipack zu wenig hängen. Zudem leiden die guten Texte unter dem wirklich nicht sonderlich kraftvollen Stimmorgan Fadils. Immerhin da ist er auf eine Stufe mit Herrn Schuldiner.

The Eye Of The Beholder


Cover - The Eye Of The Beholder Band:

Pandorium


Genre: Thrash Metal
Tracks: 9
Länge: 53:28 (CD)
Label: Roll The Bones Records
Vertrieb: Edel