Review:

Epitome Of Void

(Refusal)

TIPP

Die Feinheiten des Musikgeschmacks sind unergründlich. Vermutlich rangiert der Sound dieser REFUSAL-Scheibe vergleichsweise im unteren Mittelfeld aller hier zuletzt reviewten Veröffentlichungen. Auch in Sachen Abwechslung rennt „Epitome Of Void“ anderen CDs hinterher wie ein deutscher 100-Meter-Sprinter den vollgepumpten Jamaikanern. Niikkas Stimme klingt im Gegensatz zu vielen anderen mies – wie das räudige Bellen eines einsamen Wachhunds. Und auch die neun Songs gehören an sich sicherlich nicht in die Sterne-Küche des Metal-Guide-Michelin. Aber, und das hat sich der aufmerksame Leser schon gedacht: REFUSAL haben das Zeug zum Rezensenten-Liebling. Denn: Er sieht selbigen Sänger derart spackig auf der Bühne rumrennen, dass sogar Ober-Bewegungstalent Barney Greenway so ästhetisch wirkt wie Denise Bielmann bei ihrer berühmten Pirouette. Und diese neun Ein-Word-Titel von "Suffocate" über "Disgust" bis "Void" rattern über den Hörer hinweg wie ein ICE über einen auf dem Gleis liegenden Hals –  während der Schaffner mit einem Maschinengewehr durch die offene Tür auf Nummer sicher geht. Wer will, den macht dieses Album mit viehischem Gegrunze, viel Groove und noch mehr Tempo sowie energischen Power-Chords fertig – hurra-schreiendes Death- und Grindgeballer allerorten eben. Und so kommt dieser Außenseiter problemlos zu einem "Tipp". Nicht bei vielen, aber bei Fans von NAPALM DEATH, ROTTEN SOUND oder eben hier. Weil’s geil ist. Fast wie NEGLIGENT COLLATERAL COLLAPSE, aber anders. Ihr Spackos!

Epitome Of Void


Cover - Epitome Of Void Band:

Refusal


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 31:57 (CD)
Label: Great Dane Records
Vertrieb: Code 7