Review:

Mankind Woman

(Brant Bjork)

Mit Stoner Rock hat Brant Bjork 2018 nicht viel am Hut, mit musikalischen Experimenten auch nicht. Für sein neues Album „Mankind Woman“ bedeutet das, dass es mehr konventionellen Retro-Rock zu hören gibt, der mal mehr in Richtung Garage, oft aber auch zum Classic Rock tendiert. Das Stück „1968“ steht sicher programmatisch für diese Rückbesinnung auf eine Zeit, die noch knapp vor den Bands liegt, die später KYUSS beeinflussen sollten.

Außerdem wirken die Songs recht abgespeckt, so bewegen sich gleich vier Tracks zwischen 2 und 3 Minuten. Aufgrund ihrer Direktheit gehen die Stücke schnell ins Ohr, aber nicht alle bleiben dort hängen. Der Opener „Chocoloatize“ etwa überzeugt mit seinem groovenden Riff, das folgende „Lady Wizards“ dagegen zieht sich ziemlich. Leider gilt das z. B. auch für den größtenteils schleppenden Titeltrack und ebenso für „Swagger And Sway“, das nicht recht von der Stelle kommt, oder „Somebody“, bei dem nicht viel passiert, es aber auch nie wirklich hypnotisch zugeht. Immerhin: „Nation Of Indica“ bietet ein psychedelisches Finale, das zwar auch nicht gerade vor Einfallsreichtum strotzt, aber angenehm druckvoll daherkommt.  

Auch bei der Produktion wurde an keiner Stelle zu viel gemacht, so muss man den Sound doch eher als rudimentär, sprich roh bezeichnen. Hier hätte man ruhig etwas weniger Wert auf Authentizitismus legen und zumindest einen etwas druckvolleren Sound aufbauen dürfen.

„Mankind Woman“ ist sicher kein schlechtes Album, allerdings wirkt es etwa verglichen mit „Black Power Flower“ von 2015 etwas ideen- und drucklos.

 

 

Mankind Woman


Cover - Mankind Woman Band:

Brant Bjork


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 38:56 (CD)
Label: Heavy Psych Sounds
Vertrieb: Cargo