Review:

Road Songs for Lovers

(Chris Rea)

Wie schon 2011 bei dem Album "Santo Spirito Blues" vereint CHRIS REA auch heuer beide Hälften seiner Karriere. Da ist das wolkige, bedeckte, der Blues, der nach einer Lebenskrise in den Fokus des Künstlers rückte. Aber auch der rockende Meanstream, der Pop Appeal seiner bis zu diesem Punkt beeindruckenden Karriere. Vielleicht sind bei "Road Songs for Lovers" die Enden beider Stränge noch enger miteinander verknüpft worden als beim Vorgänger. Sicher ist, CHRIS REA ist älter geworden, was man an seiner immer noch rau-warmen, doch leicht brüchigen Stimme erkennt. Der Blick schweift nicht forsch ins Kommende, sondern fällt eher auf das Zurückliegende - wie auch schon das Artwork vermittelt.
 
Und dieses Erlebte des ehemals Suchenden, Reisenden transportiert das neue Album wunderbar. Gefunden, erfahren, erlebt, zuweilen melancholisch, aber nie enttäuscht oder desillusioniert erzählt er seine Geschichten. Seine schwerelos leichten Melodien stecken gleich einer zierlichen Pflanze tief verwurzelt in erdiger, bluesgewässerter Abgeklärtheit: früher TOM WAITS, eine Brise neuzeitlicher MARK KNOPFLER und noch einiges mehr kommen mir beim Lauschen des neuen CHRIS REA in den Sinn. Ich bin über die Jahre als Hörer mitgealtert, und selten konnte man eine Reise, eine Entwicklung, quasi eine Summe der beteiligten Alben, eines Künstlers besser nachvollziehen als hier. Irgendwie ergibt hier alles einen Sinn, logisch wie gelb und blau grün ergeben. Ein starkes Spätwerk!

Road Songs for Lovers


Cover - Road Songs for Lovers Band:

Chris Rea


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 58:25 (CD)
Label: BMG
Vertrieb: Warner