Review:

Wolvennest

(WOLVENNEST)

Kann man 70er Jahre Krautrock mit (norwegischem) Black Metal der 90er kombinieren? Die aus Belgien stammenden WLVNNST haben das Experiment gewagt und bringen unter freundlicher Unterstützung von Albin Julius und Marthyanna (aka Der Blutharsch and The Infinity Church Of The Leading Head) ihr Debütwerk namens "Wolvennest" heraus. Rein optisch betrachtet könnte es sich hierbei auch um psychedelischen Hipster-Metal handeln. Doch davon sind WOLVENNEST weit entfernt.

Während der wunderbar melancholische Opener "The Unreal" (feat. Marthanna) sich in keinsterweise for "A Looming Resonance" von WITTR verstecken braucht, hat "Tief Unter" einige monoton-finstere BURZUM-Tendenzen. Bei WLVNNST trifft vieles auffeinander, das Chaos ist greifbar und doch irgendwie aufgeräumt und klar. Obwohl die Belgier sich ziemlich vieler Stilrichtungen bedienen und viele verschiedene Elemente in ihren Sound einbringen, wirken die Songs in keinem Fall undurchsichtig. Ein solider Grundrhytmus ist hier stets vorhanden und weist den Weg, so dass selbst ein satter 20-Minüter bei WLVNNST erstaunlich stringent wirkt. Tatsächlich ist "Wolvennest" ein ausgesprochen starkes Debüt zwischen sämtlichen Fronten: Ein Hauch Progressiv, ein Hauch Psychedelic, ein winziger (!) Hauch Black Metal, jede Menge Ambient und Experimental sind hier an der Tagesordnung.

Doch auch wenn es durchaus hörenswert ist, was WOLVENNEST hier fabrizieren, so merkt man auch deutlich, dass hier noch Platz für oben ist. Wirklich vom Hocker hauen mich persönlich der Opener, deren wahnsinnige Intensität im Folgeverlauf der Scheibe leider nicht mehr erreicht werden kann. Jedoch zeigen Songs wie "Tief Unter" und gerade das vielschichtige  "Out Of Darkness Deep" deutlich das Potential, das hier noch vorhanden sein könnte.

Fans von "experimenteller" Musik sollten hier malreinhören:

Wolvennest


Cover - Wolvennest Band:

WOLVENNEST


Genre: Metal
Tracks: 05
Länge: 56:29 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood