Review:

Entfremdet

(Nebelkrähe)

Eine recht aufwändig gestaltete CD mit fettem Booklet, ein schickes Presseinfo, die ganze Produktion scheint beschmiert mit ganz viel Herzblut – kein Wunder, dass der Kritiker diese Scheibe an sich gut finden will. Ja, jetzt kommt ein „aber“: Die eh schon dünne Gitarrenarbeit findet in „Dem Alb entronnen, so nah dem Traum“ seinen Nerven zerfetzenden Höhepunkt. Auch der klare Gesang - wenn nicht dilletantisch, dann doch zumindest dürr. Das folgende „Als meine Augen ich aufschlug“ dokumentiert zweierlei: Ein Song muss ein Song sein, um ein Song zu sein – diese Stück wimmelt vor kruden Breaks und Stilbrüchen, dass einem ganz huschig wird im Bregen. Und selbiger überschlägt sich, wenn er auf gehobenen Duktus zielende Unformulierungen wie eben den Titel hört. Was hat das „Ich“ da hinten zu suchen, was soll das? Diese Effekthascherei mit pseudo-hochtrabenden Texten und anspruchsvoll-angepinseltem Art-Black-Metal riecht förmlich nach Anbiederung an Truppen wie Nocte Obducta (und selbst die sind damit schon mal ganz schlecht gefahren) oder wirklich guten Truppen wie Geist. Die Bayern wollen Avantgarde sein und erreichen mit ihrer staksigen Vorgehensweise das genaue Gegenteil. Immerhin: So richtig peinlich sind NEBELKRÄHE trotz ihres unterirdisch originellen Namens nicht – aber dafür einfach nur grenzenlos langweilig. Und ein bisschen peinlich. Aber das ist vielleicht auch dem anfangs erwähnten guten Willen geschuldet…

Entfremdet


Cover - Entfremdet Band:

Nebelkrähe


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 50:54 (CD)
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