Konzert:

Smoke Blow, Claus Grabke - Bremen, Lagerhaus

Konzert vom 17.05.2008

Im Rahmen ihrer „Colossus“-Gigs kamen SMOKE BLOW an einem Samstag in die Hansestadt an der Weser, um im kultigen Lagerhaus den Bremern zu zeigen, wo der Rotzrock-Hammer hängt. Da hatte sich ein buntes Publikum eingefunden, vom Punker über den Emo-Kids und Metaller bis zu Feierabend-Rockern war so ziemlich alles vertreten, was sich auf SMOKE BLOW einigen kann.


CLAUS GRABKE ist vom Coolness-Faktor nur knapp hinter SMOKE BLOW anzusiedeln und demzufolge der perfekte Opener für diesen Abend. Zusammen mit seinem Sohn und einem Drummer rockerte sich der kultige Typ durch vierzig Minuten rockig-noisigen Sound, der beim Publikum einigermaßen gut ankam (nicht vergessen: Opener, Bremen, nordische Reserviertheit). Zwar kannten noch nicht viele seinen neuen Output „Deadly Bossanova“, aber einige Anwesende dürften am Montag mal beim Plattendealer ihres Vertrauens vorbeigeschaut haben.


Wer gleich zwei Sänger aufbieten kann, hat als Band schonmal einen Trumpf. Wenn die beiden auf die Namen MC Strassenkoeter und Letten reagieren, kann nichts mehr schiefgehen – soviel rotzige Freundlichkeit und Energie im Doppelpack bringt jeden Saal zum Kochen. Auch wenn die beiden sich anfangs über die unterkühlten Bremer beschweren, haben sie ihren Spaß und als das Eis gebrochen ist, so nach zwei Songs, kommen sie aus dem Grinsen nicht mehr raus. Da wird 100% Einsatz gezeigt, waghalsige Sprünge und quasi-erotische Tanzeinlagen inklusive. Die Songs werden lässig von beiden gesungen, bei den alten Nummern ist das eh’ keine Frage.


Heimlicher Star des Abends aber ist Bassist Greif Hellhammer, der lässig-entspannt seinen Stiefel zockt und gegen Ende des Gigs endlich auf Kontakt mit dem Publikum geht, um mit einem breiten Grinsen seinen Bass direkt vor den schwitzigen Nasen wummern zu lassen. Die Gitarrenfraktion braucht ebenfalls einige Songs, bis sie auf das Publikum zugeht, wirkt dabei aber deutlich aggressiver als der schlaksige Herr am Viersaiter. Ist den Leuten aber Banane, die feiern zu der Zeit SMOKE BLOW per se ab und singen jeden Song lauthals mit.

Musiker also gut drauf, Publikum in Feierlaune, was kann da noch schiefgehen? Nix, nichtmal die Pinkelpause von Letten beim zweiten Song. Überhaupt, die Songs. Wer mit einem Querschnitt aufwarten kann, der „Alligator Rodeo“, „Dancing With The Dead“, „Diabolical“, „Dark Angel“, „777 Bloodrock“, „Criminal“, „Nuclear War“ und das endgeile „Zombie Auf'm Klapprad“ beinhaltet, hat eh’ schon gewonnen. Hatten SMOKE BLOW, die sich auf ebenjenen Querschnitt stützten und vom Publikum tatkräftig unterstützt wurden. Kuam eine Band hat so viele Ohrwürmer geschrieben, die Live eine Macht sind. Als nach 80 Minuten die Bühne frei gemacht werden musste (eine 80er-Jahre-Disco stand an), waren alle genauso, wie es nach einem guten Konzert sein muss: verschwitzt, glücklich, heiser. Und wie heißt es hier im Norden? „Junge, komm’ bald wieder“. Jau!



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