Konzert:

Rotten Sound, Martyrdöd, Enabler - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 26.02.2013

ROTTEN SOUND sind mittlerweile zu einer Konstante im europäischen Krach-Business geworden, der Finnenhaufen lässt sich einfach nicht unterkriegen und haut Jahr um Jahr neue feine Grindscheiben raus. Zum Releases der neuen 7“ „Species At War“ tourt die Band erst durch Europa, um sich dann ach Australien und Asien zu begeben. In Europa werden sie von ENABLER und MARTYRDÖD begleitet, was als Package interessant genug war, um das Hafenklang an einem Dienstagabend leidlich zu füllen.



ENABLER legten recht pünktlich los und konnten mit einem guten Sound direkt in die Vollen gehen. Das US-Quartett zockte sich durch eine gelungene Mischung aus dreckigem Metal, Punk (nicht minder dreckig) und Crust (per se dreckig). Das rockte, hatte Groove und war gleichzeitig ordentlich Arsch tretend. Kein Wunder, dass es vor der Bühne schon gut zur Sache ging und sich die Hamburger von den launigen Ansagen des Herren an der Gitarre immer wieder zu Action bewegen ließen. Wer sich ENABLER bisher nicht notiert hatte, wird das nach dieser Show nachgeholt haben, die 35 Minuten dürften der Band einige neue Fans beschert haben.



Bei MARTYRDÖD lag die Sache dann etwas anders: die schön siffig aussehenden Schwedencrusten prügelten sich recht monoton durch ihren Set, hatten dabei aber auch unter einem undifferenziertem Sound zu leiden, der gerade die vielen Gitarrenspielereien kaum zur Geltung kommen ließ. So klang selbst das Material der feinen „Paranoia“-Scheibe wie ein eindimensionaler Haufen Lärm, was ihm absolut nicht gerecht wird. Wenig überraschend war dann vor der Bühne auch weniger los. Das war ein mauer Abend für die Schweden, aber man kann ja nicht jeden Abend der Gewinner sein.



Die größte Überraschung des Abends war dann ROTTEN SOUND-Sänger K: der Mann wird von Jahr zu Jahr relaxter und redseliger, mittlerweile ist er ein richtiger Entertainer geworden. Gut, an diesem Abend dürfte die Pulle Schnappes ihren Beitrag geleistet haben, aber festzuhalten ist, dass K viel mit dem Publikum sprach, Witze machte, die Zwangspause nach gerissener Gitarrensaite locker überbrückte und schließlich sogar beim abschließenden Circle Pit mitmachte. Das ist für einen Shouter an sich ordentlich, für einen Vorzeigefinnen wie K noch viel mehr. Aber niciht nur zwischen den Songs konnte er überzeugen, auch in den Songs passte alles. ROTTEN SOUND sind nicht nur eine Konstante geworden, sondern auch sehr gut aufeinander eingespielt und können zudem aus einem Fundus an Veröffentlichungen zurückgreifen, der eine abwechslungsreiche und hochklassige Setlist garantiert. Da wurde das Grindcore-Massaker nie langweilig, als nach 45 Minuten Schluss war, mussten die Kerle noch einmal auf die Bühne, um zwei weitere Songs zu spielen. Das Schöne am Grindcore dabei: die Songs gingen ineinander über, ganz klassich war nach gut drei Minuten Schluss. Saubere Leistung der wie immer sympathischen Finnen!



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