Konzert:

Party.San 2015 - Freitag

Konzert vom 24.08.2015

Mit nem dicken Kopp vom Donnerstag wachte ich bei brütender Hitze im Bulli auf und dachte schon das ich ewig gepennt hätte. Nich das ich noch die erste Band verpass.........WTF, erst 07:00 Uhr? Warum is das schon so erbärmlich heiß in meinem Auto? Die Temperaturen zum Frühstück wurden allerdings von denen Mittags noch deutlich überboten. Bei 38° und nicht der Spur eines Schattens, brannte die Sonne um 12:00 zu Cliteater aufs Rollfeld und sorgte so dafür das ich einige Bands die ich eigentlich sehen wollte, lieber links liegen lies und erst am Nachmittag, als es zwar nicht erträglicher wurde, aber man so gebraten war, das es einem egal war Richtung Bühne aufbrach. Zum Glück lockten Gehennah Kollege Rouven schon viel früher als mich aufs Gelände......

 

Die Roadies verteilen Bierdosen auf der Bühne, die Zuschauer scharen sich mit vollen Plastebechern gefüllt mit kühler Gerstenkaltschale vor der selbiger....das kann nur eins heißen: Die Disco Destroyer von GEHENNAH sind im Anmarsch! Nach nem ordentlichem Schluck legen die vier Schweden mit Metal Police los und 9 Songs lang bleibt kein Nacken still und kein Becher voll. Es schallen Sauf- und Mosh -Hymnen wie Bitch with a Bulletbelt/Drink, Fight and Fuck oder Decibel Rebel durch die Thüringer Landschaft. Trotz der irren Temperaturen kämpfen sich Frontmann Mr. Violence und seine Mannen tapfer und durstig durchs Set und liefern eine 45 minütige Nackenqual der Marke GEHENNAH ab. (rw)

Zur besten Nachmittagsteezeit, bestiegen mit DESERTED FEAR eins der momentan heißesten Eisen im deutschen Death Metal Zirkus und somit dem mMn momentan besten Weltweit, die Bühne zu einem Heimspiel. Auch wenn die vier Jungs eifrig die Steckdosen der Republik unsicher machen, hab ich es bisher nie geschafft sie mir mal anzuschauen. Ich hatte die Hoffnung das der Trubel und die vielen Auftritte nicht zu sehr auf die Qualität ihrer Livequalitäten drücken und wurde schnell beruhigt. Ich habe selten eine Band auf der Bühne gesehen, die mit so viel Spaß in den Backen ihre Musik präsentiert. Ansagen wie „Wir sind froh und stolz darauf hier für euch Spielen zu dürfen!“ hört man ja öfter.....hier glaubt man es nicht nur, hier merkt man das es so ist! Die Jungs kriegen den Auftritt über die Mundwinkel nicht von ihren Ohren weg und ballern eine schöne Mischung aus ihren beiden Alben unters Volk, die die Hitze die immer noch auf dem Rollfeld herrscht vergessen lässt. Als dann mit Sirenen und Kanonenschüssen Field of Death eingeläutet wird, hinterlassen DESERTED FAR ein grinsendes, glückliches Trümmerfeld. Nicht umsonst einer DER Newcomer 2014/15. Das sie dann bei der Autogrammstunde völlig aus dem Häuschen sind, weil sie auf der einen oder anderen Kutte unterschreiben dürfen und sich bei jedem, dem sie ihre Unterschrift geben eifrig bedanken, passt da bestens ins Bild.....Daumen Hoch die Herren, bleibt so! (dl)

Mit Volldampf ging es am Freitag Nachmittag ins Zelt, SPEEDBREAKER standen schon auf der Bühne und die ersten Gitarren schossen durch die Anlage. Im Vorfeld musste ich leider erfahren das dieser Gig ihr letzter seien sollte! In Windeseile hatten die Vier das Publikum fest im Griff und gaben alles...für mich einer der Top 3 Konzerte des diesjährigen Psoa. Energisch prügelten sie Nackenbrecher wie Black Leather Queen oder Night Patrol in die Menge und zerlegten das Zelt nach allen Regeln der Kunst. Ich hoffe das es irgendwann eine Reunion gibt, da die Szene solch talentierte Bands, die nur so vor Spielfreude protzen, braucht. (rw)

Währen Rouven sich zu den letzten Tönen von Speedbreaker die Birne tüdelig schüttelt, machte ich mich auf den Weg zu MELECHESH, um den Beginn dann auch prompt zu verpassen.....verdammte Merchandiseeinkäufe. Aufgrund der immer noch vorherrschenden Temperaturen, hatten die Jungs ihren Tagelmust schon nach dem ersten Song abgesetzt und leider etwas mit dem sehr wummernden Sound zu kämpfen. Ihre feinen, orientalischen Melodien gingen oft im sehr dominanten Drumsound unter, was der Soundmann aber zum Glück im Laufe des Auftritts besser in den Griff bekam. Ich habe MELECHESH erst bei ihrem Auftritt mit Tribulation in Bad Oeynhausen Anfang des Jahres für mich entdeckt und kann deswegen (noch) nicht auf einzelne Songs eingehen, aber auch dieser, zum Ende hin besser werdende Auftritt, bestärkt mich darin mich weiter mit ihnen zu beschäftigen. (dl)

Holland...nervige Wohnwagen, olle Blumen und schlechter Fußball.. .unsere Lieblingsnachbarn haben einiges zu bieten was die Welt nicht braucht ;-) ABER es werden auch Gute Sachen importiert: ASPHYX zum Beispiel. Die Herren um Death Metal Urgestein Martin van Drunen fanden den Weg am Freitag auf den Flugplatz Obermehler. Nachdem die Protagonisten mit dem Sound zufrieden waren, kam der Käsepanzer ins Rollen und zermalmte alles was sich ihm in den Weg stellte! Bei fantastischem Sound schmetterten die Jungs Granaten wie Death the Brutal Way, Deathhammer rund Wasteland of Terror in die hungrige Meute, um zum Schluss mit The Last One on Earth nochmal alles nieder zu walzen, was grade eben noch stehen konnte. Die sympathischen Herren lieferten ein 1a Konzert ab und brachten den Kessel zum kochen. Ich fragte David ernsthaft wer das noch toppen solle... (dl)

Das kann ich dir sagen lieber Kollege.....als nächstes waren dann nämlich die Herren von BLOODBATH mit ihrem neuen Mann am Mikro, Nick Holmes an der Reihe. Ich und viele Anderen mit mir haben vorher aber zugegebener Maßen, lieber erstmal nichts erwartet und waren gespannt wie sich der neue Mann am Mikro schlägt. Nachdem Asphyx alles in Schutt und Asche gelegt hatten, haben BLOODBATH dann die Reste regelrecht atomisiert! Nick Holmes ist zwar nicht solch eine Frontsau wie van Drunen, aber es stimmte einfach alles. Licht, Nebel, eine gut geölte Schwedentodmaschine und als Priester den „ollen“ Engländer, der die bloodbath'sche Botschaft mit seiner unverwechselbaren Stimmte ins willige Volk knarzte und raunte. Gänsehaut deluxe und selbst alte Männer mit kurzen Haaren und steifem Nacken (*hust*) nickten deutlich stärker als sonst zur Musik. Als Sahnetupfen gab es die nicht fehlen dürfenden Oberhammer Like Fire und Eaten und zumindest mir war klar wer Asphyx auf die Plätze verweisen konnte. Ich zog mich erstmal in Richtung Biertresen zurück, um dann gleich bei den ersten Tönen von Ensiferum einzuschlafen. Aber die hören ja eh nur Mädchen......und Rouven hargharg.... (dl)

Ich mag dich auch David......Es zogen also nun die Finnen ENSIFERUM in die Schlacht. Die Krieger um den Gitarristen Markus Toivonen kamen mit viel Licht und TamTam auf die Bühne und zückten ihre Streitäxte. Ich stand sehr weit vorne und freute mich auf ein tolles Konzert, nur leider war das Mikrofon von Anführer Petri Lindroos sehr leise eingestellt, so daß nicht viele seiner Kriegsrufe beim Publikum ankamen. Insgesamt war der Sound vorne sehr matschig, deshalb ließ ich mich etwas weiter zur Mitte nieder, leider ohne größeren Erfolg. Der Sound war immer noch nicht pralle, also verließ ich das Konzert; um mich, etwas enttäuscht zu David und den Anderen zu gesellen. Schade, ich habe ENSIFERUM als super Live Band kennengelernt und hoffe das beim nächsten Konzert das Klangbild wieder passt. (dl)

War ich ja zu Ensiferum friedlich entschlummert, war ich zu CANNIBAL CORPSE wieder schlagartig wach. Wer mit ner Nummer wie Scourge of Iron in seinen Auftritt startet, bekommt David nich nur wach, sondern auch fix vor die Bühne. Ich war zwar amtlich im Eimer, aber zumindest von hinten in „Alter Sack-Manier“ den Headliner nickend zu sehen, ging grad noch. CANNIBAL CORPSE merkt man ihre jahrelange Routine klar an, ohne das es aber öde wird........wenn man das Getrümmer der Jungs denn mag. George Corpsegrinder/The Neck Fisher röhrte in sein Mikro wie man es erwartete, Alex Webster und Co liessen ihre Finger über die Seiten flitzen und Paul Mazurkiewicz verhaute sein Drumkit als wenn es ihm den Lutscher weggenommen hätte. Mit Songs wie „Evisceration Plague“, „Sentenced to Burn“; „Make them Suffer“ und den Rausschmeißern „Hammer Smashed Face“ und „Devoured By Vermin“ im Gepäck, kann man aber auch nichts falsch machen. Headlinerslot absolut berechtigt! (dl)

Weichgekocht, dezent betrunken und glücklich wankten wir somit von dannen um auf dem Zeltplatz Dinge zu tun, die man an nem Freitagabend so auf nem Festivalzeltplatz so tut......Prost.

 

 

Alle Fotos von Carsten Brand/Brandlicht. Alle Rechte an den Bildern liegen bei ihm!



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