Konzert:

Orden Ogan, Brainstorm - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 11.07.2024

ORDEN OGAN wählten den Colos-Saal in Aschaffenburg aus, um dort den Release ihres neuen Albums „The Order Of Fear“ zu feiern.

Jeder der im Vorfeld über die Band ein „Special-Ticket“ erworben hat, bekommt beim Einlass als Dankeschön eine besondere CD in die Hand gedrückt, welche die neuen Songs als „Live in the Studio“-Versionen enthält. Allerdings hat man mehr als genug CDs mitgebracht und obwohl der Colos-Saal sehr ansehnlich gefüllt ist, dürfte am Ende keiner der Besucher leer ausgegangen sein.

Bevor aber mit dem Orden gefeiert werden kann, betritt mit BRAINSTORM eine weitere Institution teutonischen Heavy Metals die Bühne. Mit „Where Ravens Fly“ starten die Schwaben in einen kraftvollen und schweißtreibenden „Best Of“ Set. Ihnen zugutekommt dabei, dass das ORDEN OGAN Publikum mit den BRAINSTORM Songs ebenso vertraut ist, wie mit den BRAINSTORM Nummern und spätestens mit dem zweiten Song „Worlds Are Coming Through“ sind BRAINSTORM so richtig in Aschaffenburg angekommen und die Metalparty kann losgehen. Dabei erweist sich Frontman Andy B. Franck als nach wie vor ebenso stimmgewaltiger wie auch sympathischer Blickfang, der sofort einen Draht zum Publikum findet. BRAINSTORM sind eine gut geölte Maschine, die ihren Power Metal US-amerikanischer Prägung mit maschineller Präzision ins Auditorium feuert. Dennoch kommt der Spaß nicht zu kurz und man sieht, wie sehr BRAINSTORM diesen Auftritt genießen. Insbesondere „All Those Words“ markiert einen Höhepunkt, der die Fans auf Betriebstemperatur für den Headliner bringt. Im Laufe der Show bringt man auch noch den Hinweis auf ein eigenes neues Album unter, welches im Januar 2025 das Licht der Welt erblicken wird und wenn ich auf die letzten 13 Alben schaue, dann erwarte ich auch hier wieder großes.

Nach einem kurzen Umbau, wo das BRAINSTORM Sidebanner mit einem Untoten darauf dem von ORDEN OGAN weichen muss, auf dem ein anderer Untoter zu sehen ist, steigen ORDEN OGAN mit „Deaf Among The Blind“ krachend in den Abend und Seeb Levermanns Hintermannschaft wirbelt wie aufgedreht über die Bühne. Man merkt, dass die Jungs richtig Bock haben und später beichtet Seeb auch, dass man aktuell zwar die ganz großen Festivalbühnen bespielt, vor dieser recht intimen Show aber richtig Muffensausen hatte. Diese Nervosität ist aber völlig unbegründet, da ORDEN OGAN mit offenen Armen empfangen werden. Mit „We Are Pirates“ folgt ein erstes Highlight schon recht früh im Set. Und es ist ja nur eine echte Release Party, wenn es auch was Neues zu hören gibt. Zwar stabelt Seeb tief, indem er vor den neuen Songs ankündigt, dass sie klammheimlich von der Bühne schleichen werden, wenn sie die neuen Tracks in den Sand setzen. Überraschenderweise ist der ORDEN aber gut genug vorbereitet, dass auch bei den neuen Liedern jeder Handgriff sitzt. Es fällt auf, dass das neue Material wieder klassischer tönt als die Songs des den stilistischen Rahmen doch weit ausreizenden „Final Days“. Statt mechanischer Kälte, kommt die eine oder folkig anmutende Melodie zurück in den Sound und knüpft an „Ravenhead“ oder „Gunman“ an. Trotz aller Nervosität im Vorfeld, steht dennoch der Spaß im Vordergrund und spiegelt sich in diversen Mitsingspielchen wider…welche kurioserweise immer wieder mit „Bier“ enden. Aschaffenburg, was ist da los? Im weiteren Verlauf wird natürlich der „Gunman“ bejubelt, In den „Fields Of Sorrows“ geweint oder die „Things We Believe In“ besungen. Respekt für den Kamerajungen, der völlig ungerührt die ganze Band warten lässt, weil die „Festplatte der Kamera lädt“. Sehr cool.

Nach einem schweißtreibenden Konzert steht die ganze Band im Foyer allen Fans für Smalltalk, Bilder und Autogramme zur Verfügung, so dass das Kommen heute wirklich niemand bereut haben dürfte.



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