Konzert:

Myles Kennedy & Dorian Sorriaux - Bochum, Christuskirche

Konzert vom 16.07.2018

Bereits im März spielte MYLES KENNEDY in Europa und auch hier zu Lande in überwiegend ausverkauften Hallen. Nun wurde nochmal für ein paar Termine nachgelegt. Bei der ausverkauften Show in der Christuskirche in Bochum waren wir für euch dabei!

Anders als im Frühjahr, wo Myles mit wenigen Ausnahmen alleine auf der Bühne stand, hatte er nun eine Band dabei, die während des Großteils des Konzertes Myles tatkräftig unterstützen sollte.

Bereits lange vorher war dieses Konzert ausverkauft. Da bereits die meisten Konzerte seiner Tour, auch die im Frühjahr, ausverkauft waren, stellt man sich schon die Frage, warum beim zweiten Teil nicht größere Hallen gebucht wurden. Sicherlich: so eine Singer /Songwriter-Show hat einen bestimmten Charme, der in kleinen Hallen besser zur Geltung kommt. Es ist privater und näher, aber wer nur ausverkaufte Shows spielt, sollte sich ein anderes Konzept überlegen, mit z.B. 2 Konzerte pro Stadt.

Die Christuskirche ist nochmal etwas spezieller: Es ist eine Kirche. Auch wenn sie sich selbst eher als Kirche der Kulturen versteht und viel mehr Veranstaltungen jeglicher Art dort stattfinden, als tatsächlich Gottesdienste, und bleiben die Atmosphäre und der besondere der Klang einer Kirche natürlich erhalten. Sicherlich sind Sitzbänke bei Konzerten immer etwas störend, aber da sie fest sind, kann man sie in der Christuskirche auch nicht zeitweise entfernen. Kirche hat Vor- und Nachteile. Bei so einen besonderen Klang sollte man allerdings über die Sitzbänke hinweg sehen können.

Pünktlich um 20 Uhr kam DORIAN SORRIAUX auf die Bühne, den einige sicherlich auch von den BLUES PILLS kennen werden. Nur er und seine Gitarre. Wer schon des öfteren Konzerte in der Christuskirche besucht hat, der wird wissen, dass der Scherz mit „lange nicht mehr eine Kirche so voll gesehen“, fast jedes Mal kommt. So auch hier. Sicherlich hat er da nicht ganz unrecht und lustig ist was allemal, aber überraschend eben auch nicht.

Die doch sehr ruhige Show hat perfekt in den Rahmen gepasst und die Musik kam sehr gut beim Publikum an. Sicherlich alles etwas melancholisch und schwermütig, aber dennoch passend und niemand hat das Konzert als solches empfunden. DORIAN SORRIAUX durfte gut 30 Minuten Spielen, dann wurde umgebaut und um 21 Uhr sollte es weiter gehen.

Ausverkauftes Haus und als MYLES KENNEDY auf die Bühne kam, konnte man spüren, dieses Konzert kann nur besonders werden. Der Jubel war riesig und es hatte keine 3 Songs gedauert, da gab es keinen Halt mehr und die Zuschauer sind nach vorne gestürmt, um das Konzert so zu erleben, wie man es sollte: Tanzend, singend und klatschend!

An diesem Abend war alles etwas lockerer als bei so manchen anderen Hallenshows und so wurden die Leute im Mittelgang geduldet und auch die Leute in den Reihen sind aufgestanden. Ab diesen Punkt an war es nur noch eine einzig große Party, wo jeder so laut er konnte mitgemacht hat. Die Christuskirche eignet sich zum Mitsingen hervorragend und so wurde Myles großartiger Gesang nochmal verstärkt. Man konnte Myles ansehen, dass er begeistert von der Energie des Publikums und der Christuskirche war.

Generell konnte man einen großen Unterschied zu den Auftritten mit SLASH oder ALTER BRIDGE erkennen. Beide genannten alles relativ strickt und nach Programm und eher zurückhaltend, wenn auch immer sympathisch und doch irgendwie nah. Aber hier wurden Grimassen geschnitten, wild auf der Gitarre drauf los gespielt und dazu irgendwas, was ihm eingefallen ist, gesungen (und das Publikum war darauf eingegangen und hat mitgesungen). So oft, wie Myles gelächelt hat, hat man ihn weder bei den Auftritten mit SLASH, noch bei denen mit ALTER BRIDGE gesehen. Das scheint voll sein Ding zu sein und da geht er bei auf. Keine große Lichtshow, alles sehr schlicht gehalten: Nur Myles, die Gitarre und seine Stimme. Das Schlagzeug und den Bass hätte es nicht gebraucht, um diese Stimmung zu erzeugen. Das Schlagzeug war auch oft leicht übersteuert. MYLES KENNEDY ist Alleinunterhalter und das wurde an diesem Abend sehr deutlich. Und auch, dass er alleine die Hallen füllen kann. Ähnlich wie ED SHEERAN nur mit seiner Gitarre und seiner Stimme.

Gespielt wurden an diesem Abend nicht nur Songs seines Soloalbums „Year of the Tiger“, sondern so ziemlich alles, was ihm auf seiner Reise zu den Punkt, wo er jetzt steht, begleitet hat. Darunter waren an diesem Abend Cover von SLASH, IRON MAIDON, ALTER BRIDGE und THE MAYFIELD FOUR. Immer wieder wurden Passagen eingebaut, wo das Publikum singen sollte, was es auch lauthals gemacht hat. Gespielt wurden insgesamt 17 Songs, was eine Spieldauer von gut 100 Minuten ergeben hatte. Die Zugabe fiel mit „ Love Can Only Heal“ eher langsam aus, war aber sichtlich das Lied, was bei den Zuschauern mit am besten ankam. Dieser Song stammt von MYLES‘ erstes Soloalbum, welches nie veröffentlich wurde. Kennt man dieses Lied, ist es schon bedauerlich, weil wer weiß, was da noch für Schätze darauf zu finden sind. Acht Lieder stammen von „Year oft he Tiger“ und bildeten natürlich den Schwerpunkt des Abends.

Ein unvergessliches Konzert, wohl für alle. Hier gibt es nichts zu kritisieren. Sicherlich war die Kirche unangenehm heiß, was an den Außentemperaturen lag, aber dafür kann niemand etwas. Die Besucher haben trotzdem alles gegeben und das war eine Menge! DORIAN SORRIAUX hat perfekt in diesen Konzertrahmen gepasst und hat das Konzert nochmal etwas einmaliger gemacht. Er ist ein großartiger Musiker mit einer tollen Stimme, die beim Publikum hervorragend ankam. Der Klang war einmalig und perfekt für so eine Stimme, wie MYLES KENNEDY sie besitzt. Die entspannte Atmosphäre tat der Stimmung gut. Es wurde ausgelassen getanzt und mitgesungen. Diese Show kann man nicht mit einen Konzert von ALTER BRIDGE oder auch SLASH vergleichen. Diese Show war ein Konzert der Extraklasse! Tolle Songauswahl und genau die richtige Länge für die heißen Temperaturen derzeit. MYLES KENNEDY hat nicht gekleckert, sondern geklotzt. Auch wenn sowohl ALTER BRIDGE als auch SLASH großartige Musik machen, kann man sich nur wünschen, dass es von diesen Konzerten mehr geben wird.

Devil on the Wall

The Great Beyond (with band)

Ghost of Shangri La

Haunted by Design (with band)

Starlight (Slash cover)

Addicted to Pain (Alter Bridge song)

Turning Stones (with band)

Blind Faith

The Trooper (Iron Maiden cover)

White Flag (The Mayfield Four cover) (with band)

One Fine Day (with band)

Songbird