Konzert:

Castle Rock Festival 2018

Konzert vom 29.06.2018

Das CASTLE ROCK FESTIVAL  hat nun schon einige Jahre auf dem Buckel. Dieses Jahre wurde es zum 19. Mal gefeiert und das bei besten Wetter und Line-Up. Das CASTLE ROCK FESTIVAL ist immer ein Besuch wert. Wir waren bereits 2016 und 2017 für euch dabei. Weil es so gut gefallen hat, natürlich auch in diesem Jahr wieder!

 

29.06.2018 / Tag 1

20.45 - 22.00 Uhr     PAIN

19.30 - 20.20 Uhr     STAHLMANN

18.30 - 19.10 Uhr     CYPECORE

17.30 - 18.10 Uhr     HARPYIE

16:30 . 17:10 Uhr     MICROCLOCKS

 

 

Trotz der extrem heißen Temperaturen warteten die Leute vielzählig schon lange vor Einlass auf Einlass. Man merkte sofort: Das CASTLE ROCK ist ein Festival für die ganze Familie und  jährliches  Stammtreffen alter Bekannter. Viele Kinder waren mit ihren Eltern da und man hatte das Gefühl, dass man sich auf einen Sommerfest von und mit  Freunden befindet, wo auch tolle Musik gespielt wird, und weniger das Gefühl, dass man „nur“ auf ein Festival ist. Man hat sich sofort sehr wohl und in die Familie des CASTLE ROCKS aufgenommen gefühlt. Viel mehr hatte man auch immer wieder den Eindruck, es ist völlig egal, wer da spielt, auch wenn das Line-Up mal wieder erste Sahne war, weil die Leute das Drumherum, das Ambiente, einfach so toll finden, dass sie jedes Jahr wieder kommen.

 

Das Wetter für die beiden Tage war mit 30 Grad sehr heiß angekündigt. Sonnenschutz und viel trinken war angesagt.

 

Freitag, der kürzere Tag von beiden mit nur fünf Bands, lockte die Leute mit einen extrem guten Lin-Up zum Schloss Broich: MICROCLOCKS, HARPYIE, CYPECORE, STAHLMANN und PAIN. Das ist schon eine Mischung, die man sich nicht entgehen lassen sollte, und entsprechend gut besucht war auch der Freitag. Zu MICROCLOCKS noch etwas verhalten, ist die Menge dann aber ab HARPYIE so richtig aufgetaut und hatte Stimmung gemacht. Eine Band, die weiß, wie man gute Laune und hervorragende Stimmung verbreitet. CYPECORE sind kurzfristig für DEADLOCK eingesprungen. Sicherlich aber ein würdevoller Ersatz. Interessante Show, mit noch interessanteren Bühnenoutfits. Man leidet als Gast immer ein bisschen mit, wenn man sieht, dass die Bands so warm angezogen sind, es aber 30 Grad sind und auf der Bühne durch Licht und Feuer nochmal mehr. Respekt an dieser Stelle für alle Bands! Viele STAHLMANN-Fans waren auch vertreten. Diese und der Rest der Besucher haben diesen Auftritt so richtig abgefeiert. Man hätte fast denken können, dass es sich hier um den Headliner handeln würde. Aber nach STAHLMANN kam noch PAIN und da hat das CASTLE ROCK FESTIVAL eine Band der Extraklasse den Besuchern geschenkt. Zurecht Headliner! PAIN haben eine derart großartige Show abgeliefert, wie man sie nicht so oft erlebt. Hier stimmte einfach alles. Licht, Ton, und auch die Feuereinlagen waren perfekt abgestimmt und haben den Abend mit perfekt beendet. Einziger Kritikpunkt bei so tollen Act und Shows: die Spielzeit. Leider haben selbst die Headliner kein volles Set und wenn sich Dinge noch verzögern, weil z.B. der Umbau doch länger gedauert hat, wird aufgrund der Nachtruhe ab 22 Uhr, auch da dann noch gekürzt. Sicherlich: Die Nachtruhe muss eingehalten werden. Aber vielleicht wäre ein etwas größerer Puffer für den Umbau besser, so dass hinterher beim Headliner die schon relativ kurze Spielzeit nicht auch noch verkürzt wird.

 

Die Umbauphasen waren mit gut 20 Minuten angemessen und das Team hat superorganisiert und zügig gearbeitet. Da wusste jeder wer was zu tun hat und alles lief ohne Probleme. In den Umbauphasen hatte sich das Feld immer wieder geleert, um sich etwas zu Trinken oder Essen zu holen. Außerdem konnte man die mit Liebe gestalteten Merchandise-Stände besuchen oder sich einfach mit den Freunden unterhalten. Die Preise beim Castle Rock für Speisen und Getränke sind sehr moderat und so trinkt man natürlich auch das ein oder andere Glas (Becher) mehr. Vom Angebot der Speisen kann man sicherlich nicht meckern. Selbst veganes Essen gab es und preislich alles wirklich erschwinglich, da zahlt man bei anderen Festivals deutlich mehr. Es gibt ein Pfandsystem für die Becher, was man nur befürworten kann, denn so war am Ende des Tages nicht so viel Müll auf den Boden geworfen worden als wie man es von woanders her kennt. Außerdem ist 1 Euro Pfand nicht so viel. Wer ein schönes Andenken haben wollte, konnte so den Becher einfach mit nach Hause nehmen. Auch wenn die Getränkepreise in Ordnung waren, wäre bei solchen Temperaturen es dennoch angebracht, Wasser kostenlos zur Verfügung zu stellen. Viele Festivals handhaben das so und es wird immer positiv erwähnt. So was es beim CASTLE ROCK FESTIVAL, dass die Schlangen auf den Toiletten an den Wasserhähnen länger waren, als die für die Toiletten. Besucher haben die Becher einfach mit Leitungswasser aufgefüllt. Ob das so gewollt war, weiß man nicht. Sicherlich aber ein Zeichen, dass bei solchen heißen Temperaturen Wasser, und sei es nur Leitungswasser, kostenlos sein sollte. Es wird so oder so noch genug Anderes getrunken. Alternative wäre auch eine Flatrate für Wasser, wofür man dann eine Summe X bezahlt und sich dann immer wieder was holen kann. Da gibt es sicherlich Möglichkeiten. Das Geld sitzt auch auf Festivals nicht mehr so locker. Bei Hitze muss man trinken. Da sucht der Besucher eben andere Möglichkeiten und dieses Wochenende war es halt das Leitungswasser aus den Wasserhähnen der Toiletten.

 

Gegen kurz vor zehn war der erste Festivaltag zu Ende. Da alles so familiär beim CASTLE ROCK FESTIVAL war, leerte es sich nur schleppend. Viele blieben einfach noch und unterhielten sich mit Freunden und Bekannten, oder gingen zu den Merchandise-Ständen, wo teilweise die Bands noch standen.

30.06.2018 / Tag 2

 

20.40 - 22.00 Uhr     LACUNA COIL

19:10 - 20.10 Uhr     EVERGREY

17.45 – 18.45 Uhr    TANZWUT

16.35 - 17.20 Uhr     THE BEAUTY OF GEMINA

15.25 - 16.10 Uhr     HEIMATAERDE

14.20 - 15.00 Uhr     GODEX

13.15 - 13.55 Uhr     ANOTHER TALE

12.15 - 12.55 Uhr     SEELENSTURM

 

CASTLE ROCK FESTIVAL Tag 2 war etwas für Frühaufsteher:  12:15 Beginn und entsprechend früher der Einlass, wo sie schon Schlange standen. Der Hitze zum Trotz, allerdings waren Schattenplätze an diesem Tag nach den einzelnen Bands immer gut besucht.

 

Bei der ersten Band SEELENSTURM war das Publikum noch etwas verschlafen. Nichtsdestotrotz hat die Band alles gegeben und war ein schöner Opener für den Tag. In der Umbauphase kam Michael Bohnes, der Veranstalter und quasi Papa des Festivals, und hat die ersten Reihen mit einem Wasserschlauch begossen. Nette Abkühlung und auch benötigt. Leider war man nach kurzer Zeit wieder trocken und wurde von der Sonne geröstet.

ANOTHER TALE hatten ziemlich lange Pause gemacht. Erstmals 15 Jahren nach dem Tod von Frank Peter Hermsen gibt es jetzt wieder Liveauftritte und ein neues Album. Die Fans sind all die Jahre treu geblieben. Mit neuen Sänger geht es energiegeladen und mit Spaß weiter. Die Musik kam bei den CASTLE ROCK Besuchern sehr gut an und es hat sich vor der Bühne gut gefüllt. Es war offensichtlich, dass diese Band schmerzlich vermisst wurde, umso schöner, dass sie so herzlich empfangen wurden. Kleiner Stimmungskiller war dann GODEX. Viele hatten diesen Auftritt lieber genutzt, um sich in den Schatten zu begeben. Stimmlich und musikalisch sicherlich nicht schlecht, aber die Band hatte es leider nicht geschafft eine Bindung zum Publikum aufzubauen oder gar sie vor die Bühne zu locken. Geschmäcker sind verschieden. Es gibt kein richtig oder falsch, keine gute oder schlechte Musik. Die Besucher des zweiten Festivaltages hatten wohl nur einen anderen Geschmack.

Umso voller wurde es dann zu HEIMATAERDE. Sicherlich nicht nur musikalisch für viele ein Muss, sondern auch optisch ein Highlight es Tages. In Rüstung kamen die Jungs von HEIMATAERDE auf die Bühne. Mit dabei natürlich auch Bühnendarsteller „Bruder Ignatius von Schneeberg“, der der heimliche Star der Band ist. Optisch ist er wie ein Unfall: Man muss einfach starren, obwohl man es nicht sollte. Vielleicht vom Musikstil her etwas spezieller, aber die Show hat die Menschen sichtlich angelockt. Viel (Kunst-) Blut wurde vergossen, am Ende spritze es nur so. Auch, wenn das Festival CASTLE „ROCK“ heißt, ein paar Abstecher in die Mittelalterszene tut niemanden weh und wird auch gerne von den Besuchern gesehen. Toller Auftritt und sicherlich einer, den man nicht so schnell vergessen wird.

THE BEAUTY AND OF GEMINA haben eine solide Show abgeliefert. Jede Band hatte ihre Fans Vorort, so auch diese. Sicherlich ein echter Kontrast zu HEIMATAERDE, aber die Konzertbesucher waren genauso Begeistert. Die Vielseitigkeit des Festivals kommt jedes Jahr auf Neue hervorragend an.

Nach THE BEAUTY OF GEMINA folgte TANZWUT. Sicherlich optisch auch hier wieder ein Highlight. Sänger Teufel sticht mit seinem Aussehen aus der Masse hervor. Nicht nur er, sondern die gesamte Band besitzt auffällige Bühnenoutfits. So langsam wurde es vor der Bühne auch richtig voll. Die Sonne war mittlerweile hinter der Bühne verschwunden und es wurde vor der Bühne um einiges angenehmer. „Neue Deutsche Härte“ gefällt nicht jeden. Die Musik von TANZWUT hatte aber viele Anhänger vor Ort und die Fans haben den Auftritt so richtig gefeiert. Diese Band macht Spaß und weiß wie man Stimmung macht. Der Auftritt kam so richtig gut an und die Zeit verging wie im Fluge!

Nach TANZWUT hat es sich nicht mehr richtig geleert. Man konnte deutlich merken, dass die Leute jetzt einen guten Platz für die beiden letzten Bands des Abends haben wollten.

Der Auftritt von EVERGREY verging auch megaschnell. Was aber wohl auch daran gelegen haben mag, dass die Band einfach nur fantastisch war und äußerst sympathisch rüber kommt. Eine volle Stunde durften sie laut Plan spielen. Begeisterung der Festivalbesucher war  deutlich hörbar. EVERGREY machen Spaß und der Spaß, den die Musiker auf der Bühne haben, projiziert sich automatisch auf das Publikum. Sicherlich hätte man noch paar mehr Songs vertragen können, aber bei Festivals ist die Zeit knapp und der Headliner wollte schließlich auch noch dran.

Umbau für  Lacuna Coil ging schnell, Soundcheck zog sich in die Länge. Woran es gelegen hat, weiß man nicht, aber LACUNA COIL kamen viel später erst auf die Bühne und so wurden drei Songs von der Setlist gestrichen damit pünktlich um 22 Uhr die Nachtruhe eingehalten werden konnte. Schade. Grade so eine Band wie LACUNA COIL sollte nicht nur 60 Minuten spielen. Diese 60 Minuten waren natürlich 1a! Aber als Headliner und für die Leute, die wegen LACUNA COIL da waren, natürlich sehr enttäuschend. Die Show war allerdings perfekt und wer einmal eine LACUNA COIL Show gesehen hat, ist danach meistens infiziert und möchte mehr sehen und hören. Die Band kommt auch einfach sehr bodenständig und sympathisch rüber. Natürlich wurden  die Liveklassiker wie „Spellbound“ und „Enjoy The Silence“ gespielt. Die Feuereinlagen haben super zur Show gepasst und auch der Sound war großartig abgemischt. Sehr Schade, dass ausgerechnet beim Headliner gekürzt wurde. Das Konzert war super, nur leider zu kurz.

 

Das CASTLE ROCK FESTIVAL ist einfach mehr als nur ein kleines Stadtfestival. Es besticht durch großartige Bands, toller Location, fairen Preisen und einer familiären Stimmung. Kinder sind herzlich willkommen, was auch leider nicht immer und überall so selbstverständlich ist und der Kontakt von Bands zu den Fans wird hier groß geschrieben. Jeder bekommt sein Autogramm und sein Foto. Man hat die Möglichkeit kurz miteinander zu plaudern und die Bands nehmen sich wirklich sehr viel Zeit für die Fans!

Heiße Bands, heiße Temperaturen, die Stimmung war trotzdem Bombe! Zwei kleine Kritikpunkte gibt es trotzdem. Zum einen, dass kostenloses Wasser offiziell ausgegeben werden sollte. Sicherlich war es kein Ding seinen Becher auf den Toiletten aufzufüllen, ob das vom Veranstalter so gewollt war, ist fraglich. Und dann eben die Tatsache, dass die Headliner mehr Zeit bekommen sollten. Ungünstig dann noch, dass bei LACUNA COIL drei Songs aufgrund der Verspätung gestrichen werden mussten.

2018 war das Line-Up sehr vielversprechend und buntgemischt. Für jeden war etwas dabei und die Headliner haben zwei unbeschreiblich gute Konzerte abgeliefert.

Für nächstes Jahr muss man leider sagen: Kein CASTLE ROCK FESTIVAL. Es finden aufwendige Baumaßnahmen statt und für nächstes Jahr sind gar keine Veranstaltungen beim Schloss Broich geplant. Es wird nach einer anderen Möglichkeit gesucht, aber bekanntgegeben konnte zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts werden. Sehr Schade. Das CASTLE ROCK FESTIVAL gehört zur Festivalsaison dazu. Kann man nur hoffen, dass ein quasi „Out Of Castle“ Festival in der Umgebung stattfinden kann. Für 2020 wurde allerdings bereits versichert, dass das 20. CASTLE ROCK FESTIVAL stattfinden wird.

 

Alle über 700 Fotos gibt es hier (lohnt sich): https://www.flickr.com/photos/119065387@N03/albums/72157697572181211

Fotos 2017: https://www.flickr.com/photos/119065387@N03/albums/72157683679226821

Fotos 2016: https://www.flickr.com/photos/119065387@N03/albums/72157670679629505



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