Mammoth Mammoth, The Quill - Bremen, Tower

Verschüttetes Bier, Jack Daniels aus der Flasche, nackte Frauen und aufs Maul. Getroffen von der musikalischen Wucht, natürlich. Obwohl, so wie ausgerastet wurde bei MAMMOTH MAMMOTH würde es nicht wundern, wenn der ein oder andere mit einer Prellung, blauen Flecken aber ebenfalls leicht debilen, glücklichen Grinsen nachhause torkelt nachdem er in den Genuss der solidarisch geteilten Pulle Whiskey von Sänger Mikey gekommen ist. Na gut, nackte Frauen gab es auch nur auf den Band Postern und offenbar überall klebenden Stickern im Tower, trotzdem beschreiben die vier Faktoren das Auftreten der Band aus Melbourne ganz gut: die Verkörperung von all dem was ganz harte Kerle lieben.

Schon bei THE QUILL aus Schweden, als Anheizer für die Europa Tour gebucht, ahnt man vermutlich auch als jemand, der von beiden Bands noch nie was gehört hat, in welche Richtung das alles gehen wird. Männer um die 30, langes wellendes Haar und Cowboy Stiefel. Mit anderen Worten: Metal to the max. Die Schweden machen ihren Job ganz überzeugend, nicht nur vom Image Gehabe, muss man ja mal eingestehen, auch wenn man mit dem stumpfen 0815 Hard Rock-Gedresche nichts anfangen kann. Bei anderen überwiegt sichtbar die Vorfreude auf totale Karambolage.

Die ersten Kandidaten schwanken schon, heben das Bier in die Luft und grölen den Namen der folgenden Band, bis die vier Australier auf die Bühne spazieren und auch gleich ohne viel Gerede loslegen. Es folgt der “sound that sometimes kills unicorns“ wie MAMMOTH MAMMOTH offiziel ihre Musik bezeichnen, aber auch besoffene, schwitzende Männer zum schwärmen und totaler Ekstase am Rande der kleinen Bühne bringt. Es hat schon etwas Fanboy-mäßiges, wie sie sich immer wieder den Jack Daniels schnappen, an Sänger Mikey zerren und „I love you, man!“ grunzen. Rampensau, welche dieser ist, hat dieser auch keine Probleme aufs Ganze zu gehen und lässt sich auf totalen Körperkontakt ein mit den Fans indem er sein Mikrofon teilt, ins Getümmel springt, seine Kreise dort zieht. Ganz schön Rock'n'Roll das alles und auch als nicht ganz überzeugter Fan hat man Spaß: ein Grinsen lässt sich nicht verkneifen. Boys will be...nun ja, boys.