Konzert:

Keep It True 2015 - Samstag

Konzert vom 11.05.2015

Nach einer kurzen Nacht und einem nicht eingenommenen, da verschlafenem Frühstück, war es an IRON THOR den Autor wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Und ich muss leider sagen, dass eher die Lachmuskeln denn die Nackenmuskeln dabei warm wurden. Man darf sich natürlich grundsätzlich fragen, ob es eine deutsche Coverband für eine nicht wirklich erfolgreiche kanadische Hard Rock Combo aus der zweiten Reihe braucht. Ich bin geneigt nein zu sagen...viele Anwesende sahen das allerdings anders und feierten Mitgröhlnummern wie „Thunder On The Tundra“ oder „Only The Strong“ richtig ab. Der deutsche Thor-Klon hat sich sein Vorbild sehr genau angeschaut und so war weder gesanglich noch in der Performance ein großer Unterschied zu erkennen. Meiner einer war dann aber auch froh, als das Kasperletheater vorbei war. Ein Kumpel meinte nach dem KIT allerdings zu mir: „Am Besten haben mir „IRON THOR“ gefallen!“ Ohne Worte....

Setlist

2045
Only The Strong
Anger
Thunder On The Tundra
When Gods Collide
Rock The City
Hot Flames
Keep The Dogs Away
Ride Of The Chariots
Knock 'Em Down
Let The Blood Run Red

 

Die darauf folgenden recht kauzigen MAUSOLEUM GATE waren dann von einem ganz anderen Kaliber. Deutlich härter und metallischer als auf Platte rumpelten die Finnen los. Songs wie „Mercenaries Of Steel“ oder „Obsessed By Metal“ waren Programm. V-P Varpula gab einen souveränen Frontmann, der sowohl seine Hintermannschaft als auch das Publikum gut im Griff hatte. Alles in allem boten MAUSOLEUM GATE eine zwar etwas schrullige aber nichtsdestotrotz sehr gute und sympathische Show.

Setlist

Grin Of The Devil
Magic Of The Gypsy Queen
Inferno
Mercenaries Of Steel
There Must Be Demons
Summoning Circle
Lost Beyond The Sun
Obsessed By Metal

 

Mit ARTIZAN gab es nun Schöngeist-Metal, wie er wohl nur in den US of A geschmiedet wird. Zwar wirkte Frontmann Tom Brady wie ein knuddeliger Tanzbär, an seiner Gesangsperformance gab es hingegen wenig zu mäkeln. Hymnen wie „I Am Storm“ verfehlten ihre Wirkung nicht und konnten wahrlich begeistern. Zwar war (abgesehen von Brady) nicht so viel auf der Bühne los, was bei dieser Art von Musik aber wahrlich nicht essentiell ist. Dafür gab es mit „Leviathan“ noch den Übersong der gleichnamigen alten Combo von Brady und Drummer Ty Tammeus zu beklatschen. Feines Futter für Herz und Hirn.

Setlist

The Man In Black
The Raven Queen
Hopeful Eyes
Leviathan (Leviathan Cover)
The Guardian
The Death Of Me
Rise
I Am The Storm

 

Mit den belgischen KILLERS hingegen bin ich noch nie warm geworden und fand sie schon auf dem ersten KIT 2003 eher so semi, deshalb waren sie die erste Wahl, als es um die Mittagspause ging. Diesmal gab es allerdings keinen Zwiebelrostbraten, sondern ebenso empfehlenswerte Käsespätzle.

 

Zu HEATHEN'S RAGE waren selbige aber schon vertilgt, sodass ich zumindest einen Teil der Show noch mitbekam. Und was ich sah wusste durchaus zu gefallen. Speediger US Metal mit geilem Gesang von Alan Tecchio und (natürlich) virtuosem Saitenspiel von Basser Michael Lepond (SYMPHONY X). Aber auch der Rest der nicht mehr ganz so jungen Herren stand ihren Promi-Mitmusikern in nichts nach. Dafür dass HEATHEN'S RAGE eigentlich nur eine E.P und diverse Demos in den 80ern veröffentlichten (welche gerade als Compilation wiederveröffentlicht wurden) waren erstaunlich viele Fans mit dem Material der New Yorker vertraut und gingen gut mit. Besonders das abschließende „Knights Of Steel“ ist ein echter Klassiker. Gerne wieder.

Setlist

City Of Hell
Past Visions
Fight Till The End
Nations Under War
Defy The King
Dark Storm
Phantasm
Power Of The Sword
Enslave The Free
Far Beyond The Realms
Knights Of Steel

 

Ich gestehe es: Ich bin ein großer Auburn Records / Cleveland Fan: BREAKER, DESTRUCTOR, WRETCH, PURGATORY und natürlich SHOK PARIS sind allesamt geniale Bands, die man kennen sollte. Heute ging es aber nur um SHOK PARIS. Die alten Haudegen um Sänger Vic Hix und Gitarrist Ken Erb haben es immer noch drauf und rockten beherzt drauf los. Vic's Reibeisen-Organ ist zwar eine love it or hate it Geschichte, klingt aber immer noch wie 1986. Wer aber Graham Bonnet sagt, der muss auch Vic Hix sagen. Da SHOK PARIS zwar kein neues Album im Gepäck hatten (wir warten Jungs...wir warten!), dafür aber ihr Zweitwerk „Steel And Starlight“ in der definitiven Version, bestand das Herzstück des Auftritts aus Songs eben diesen Albums: „Hot On Your Heels“, „Steel And Starlight“, „Exhibit A“ oder auch „Go Down Fighting“. Angereichert wurde der Auftritt mit u.a. „Go For The Throat“ vom gleichnamigen Debüt oder dem Titelstück des dritten Albums „Concrete Killers“. SHOK PARIS waren eine gut eingespielte Einheit, der man die Lust am Auftritt deutlich ansah. Halbherzig sieht anders aus.

Setlist

Hot On Your Heels
Steel And Starlight
Exhibit A
Castle Walls
On Your Feet
Go For The Throat
Those Eyes
Streets Of Pleasure
Concrete Killers
The Minuteman
Chosen Ones
Go Down Fighting
Burn It Down
Run But Don't Hide

 

Für das was ich jetzt schreibe wird man mich vermutlich hassen und für unwürdig befinden, aber ich bin mir zwar bewusst welche Wichtigkeit Bands wie HELLHAMMER / CELTIC FROST, POSSESSED, frühe BATHORY und eben VENOM für die Metalszene haben. Nur bekam ich musikalisch noch zu keiner der genannten Formationen in den letzten 25 Jahren einen Zugang. So ging es mir auch als der EPIRE OF EVIL D-Zug anfing und von der Bühne rollte. Das ist einfach nix für meine zarte Seele. Als nach der Hälfte des Sets die Reunion des Demolition Man mit den anderen Ex-VENOM Nasen Mantas und Abaddon von statten ging, hockte ich bereits im Auto und lauschte einer alten JOURNEY Scheibe. Mea Culpa. Der Vollständigkeit halber trotzdem die

Setlist

Demone
Waking Up Dead
Hellspawn
Metal Messiah
Hell To The Holy
Black Metal
Countess Bathory
First Venom Inc. Show with Mantas - The Demolition Man - Abaddon
Prime Evil
Die Hard
The Seven Gates Of Hell
In Nomine Satanas
Bloodlust
Sons of Satan

 

TITAN FORCE hingegen wollte ich mir nicht entgehen lassen. Nach dem missglückten Auftritt mit JAG PANZER im letzten Jahr hatte vor allem der Tyrant wieder Boden gut zu machen. Und -man entschuldige die Ausdrucksweise- meine Fresse, das tat er!!! Da war er wieder, der sympathische Gottsänger mit der Wahnsinnsstimme. Spielend erreichte er die höchsten Höhen und hielt die Töne teilweise so lange, dass man befürchten musste, er kollabiert gleich vor aller Ohren.

Aber nichts da: Der Tyrant und seine Mitstreiter nagelten ihre epischen und melancholischen Metal Klassiker mit beeindruckender Präzision auf die Bretter, die die Welt bedeuten. „Small Price To Pay“, „Winner / Looser“, „Shadow Of A Promise“, „Chase Your Dreams“, „Master Of Disguise“, das gute (aber eigentlich auch überflüssige) IRON MAIDEN-Cover „22 Acacia Avenue“ und natürlich „Blaze Of Glory“. Besser geht's eigentlich nicht...eigentlich, denn nach TITAN FORCE kamen noch...

Setlist

Too Late
Small Price To Pay
Winner / Loser
Fool On The Run
Fields Of Valor
Shadow Of A Promise
Chase Your Dreams
Master Of Disguise
New Age Rebels
Only The Strong
22 Acacia Avenue (Iron Maiden Cover)
Blaze Of Glory

...RIOT V, und nach einem sehr stimmungsvollen Intro stürmte die beste Heavy Metal Band der Welt (verstärkt durch Background Sängerin Tammi Wolfahrt) mit dem Instrumental „Narita“ die Bühne. Zu „Ride Hard Live Free“ gesellte sich auch Todd Michael Hall mit auf die Bühne und trotz der überragenden Perfomance von Harry Conklin mit TITAN FORCE wird Hall heute als gesanglicher Tagessieger vom Platz gehen. Beim ihm klingt es einfach noch brillianter und variabler und er schafft es mit einer spielerischen Selbstverständlichkeit seine Gesangsperformance den unterschiedlichsten Vorgaben seiner Vorgänger anzupassen und dabei dem Ganzen noch seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Ganz großes Kino. Darüber hinaus präsentiert er sich als sehr bodenständiger Frontmann, der sich selber nicht zu ernst nimmt und auch über sich lachen kann. Seine Mitstreiter indes bearbeiten ihre Instrumente mit der gleichen Perfektion mit der Hall gesanglich glänzt. Neu-Gitarrist Nick Lee hat sich emanzipiert und spielt eine tolle und energiegeladene Show neben seinem Lehrer und Mentor Mike Flyntz, Don VanStavern ist zwar cool wie Sau, hat aber sichtlich Spaß und Frank Gilchrist ist wohl der einzige Drummer, der mit den unmenschlichen Jarzombek Vorgaben klar kommt. Die Halle steht Kopf und frisst der Band förmlich aus der Hand. Egal ob RIOT V neue Songs wie das sehr emotionale „Take Me Back“ auspacken oder ihre lange Liste an Klassikern (u.a. „Warrior“, „Road Racin'“, „Outlaw“, „Hard Lovin' Man“, „Flight Of The Warrior“, „Black Leather And Glittering Steel“ (yes!!!) oder „Angel Eyes“) abarbeiten: Jeder Song begeistert und zeigt, dass trotz aller musikalischer Diversität eines alle Phasen von RIOT V eint: Die überirdische Qualität. Auch wenn bei RIOT V sechs MusikerInnen auf der Bühne stehen...ein siebtes Mitglied ist immer mit dabei: Der 2012 verstorbene Bandgründer Mark Reale. Sein Gitarrenkoffer ist immer mit von der Partie und seine Mitmusiker lassen es sich nicht nehmen einige bewegende Worte über ihn zu verlieren. Als RIOT V mit „Thundersteel“ die Leute endgültig ins Koma schießen bleibt kein Wunsch mehr offen....außer ein kleiner vielleicht: Einmal möchte ich „Dance Of Death“ live hören. RIOT V waren ein mehr als würdiger Headliner und schlossen das KIT 2015 mehr als fulminant ab.

Setlist

Narita
Ride Hard Live Free
Fight Or Fall
On Your Knees
Johnny's Back
Hard Lovin' Man
Metal Warrior
Outlaw
Wings Are For Angels
Black Leather And Glittering Steel
Sign Of The Crimson Storm
Angel Eyes
Bloodstreets
Take Me Back
Flight Of The Warrior
Fall From The Sky
Warrior
Zugabe:
Road Racin'
Swords And Tequila
Zugabe 2:
Thundersteel

Danke an die positiv Verrückten vom Sacred Metal Board für die Hilfe mit den Setlisten!

 

Auch heuer wieder war das KIT ein Festival mit strahlendem Licht und ganz wenig Schatten. Neuerungen abseits der Musik, wie der Biergarten, waren eine gelungene Ergänzung zum Standardprogramm. Mit welchem Einsatz und welcher Liebe zum Detail das KIT jedes Jahr aufs Neue vorbereitet und ausgeführt wird, ist nach wie vor einzigartig. Dafür sage ich aufrichtig Danke. Schade ist es nur, dass das manche Kandidaten nicht zu würdigen wissen und sich aufführen wie die letzten Neandertaler. Aber abgesehen davon wüsste ich nicht was ich Ende April lieber machen würde als gen Lauda-Königshofen zu pilgern. So auch nächstes Jahr wenn mit u.a. RAZOR, HEIR APPARENT, ARTCH und vor allem FATES WARNING die nächsten Hochkaräter warten.

 

P.S.: Alle die in Sachen Ticket für 2016 leer ausgegangen sind empfehle ich dringend nicht den ebay Irrsinn mitzumachen, sondern etwas Geduld mitzubringen. Erfahrungsgemäß wechseln in den letzten Wochen vor dem KIT einige Karten zu humanen Preisen den Besitzer. Einfach mal einen Blick ins Sacred Metal Forum werfen. Keine Macht den kommerziellen Ticket Zweitverwertern.



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Heathen's Rage
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